Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 29. August
„Einer unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm.“ (Lukas 17, 15-16)
Aussatz – wer diese Hautkrankheit hatte, galt in Israel als unrein. Damit war das gesellschaftliche und kultische Leben in Israel vorbei. Wer als unrein galt, durfte nicht in den Tempel und war gesellschaftlich isoliert. Schon damals gab es Abstandsregeln, denn niemand wollte direkten Kontakt mit einem Aussätzigen haben. Er ging sonst das Risiko ein selbst unrein zu werden.
So lebten zehn aussätzige Männer isoliert in einem Dorf. Als Jesus durch das Dorf kam, baten sie ihn um Erbarmen und hofften auf Heilung. Sie hielten den geforderten Abstand ein. Der hinderte aber Jesus nicht daran, diese Männer zu den Priestern zu schicken. Die Priester mussten die Heilung bestätigen und die ehemals Aussätzigen als rein erklären. Erst dann konnten sie wieder ein normales Leben führen.
Im Vertrauen auf Jesu Wort gingen sie los. Keiner war geheilt, als Jesus sie wegschickte. Erst als sie unterwegs waren stellten sie fest, dass der Aussatz verschwand. Verständlicherweise war die Freude darüber riesengroß. Nichts wie hin zu den Priestern und zurück zu den Familien. Endlich wieder ein normales Leben führen können. Kannst Du dieses Gefühl nachvollziehen?
Aber halt! War da nicht was? Das war doch keine Spontanheilung. Das war doch kein Zufall. Nur einer der Zehn besann sich, als er sah, dass er gesund geworden war. Ihm wurde bewusst, dass hinter seiner Heilung allein das Wirken Jesu stand. Sofort machte er kehrt, lief zurück, pries Gott und dankte Jesus.
„Wo sind die Neun?“, fragt Jesus.
Wo zählst Du dich dazu? Dankbar – wofür?
Ich denke, dass es in jedem Leben Dinge gibt, für die wir dankbar sein können. Dinge, für die wir weder eine Leistung erbracht, noch die wir verdient haben. Dinge, die wir einfach geschenkt bekamen. Auch in deinem Leben.
Und wer steckt dahinter?
Ich kann mich, wie die Neun, über Alles freuen und mir keinerlei Gedanken über den Urheber machen. Nach dem Motto: Es ist so und es ist gut so.
Alternativ kann ich aber auch umkehren, Gott preisen und Jesus danken. Wäre das nicht dran?
Helmut Haas
Vater im Himmel, wir nehmen Vieles so selbstverständlich und ohne Überlegen hin. Wir freuen uns, machen uns aber kaum Gedanken über die Hintergründe. Öffne du uns die Augen, damit wir erkennen, was wir alles aus deiner gütigen Hand empfangen. Öffne du uns das Herz, damit wir dankbar sind für deine Güte. Jeden Tag neu. Amen.
Als heutige Bibellese ist Markus 9, 30-37 vorgesehen.
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