Mittwoch, 02. November
„Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist.“ Hebräer 2, 8
„I had my patience tested – I’m negative.“
(Ich hab mich auf Geduld testen lassen, bin negativ.)
Geduld, Durchhalten, Aushalten, Abwarten – keine sehr beliebten Wörter in unserer Zeit. Vielleicht noch „Resilienz“, das klingt gut, aber mal ehrlich, wer weiß schon genau, was das eigentlich bedeutet…
„Jetzt sehen wir noch nicht…“, das gefällt uns nicht. Gerade jetzt, wo die ganze Welt verrückt spielt, wo an so vielen Orten alles aus den Fugen gerät, hätten wir da nicht gerne handfeste Beweise, dass Jesus alles in der Hand hält? Hätten wir nicht gern ein Zeichen, eine verlässliche Zusage, ein Wunder…? Damit wir sicher wissen, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind. Damit wir uns nicht verwirren lassen von allen möglichen Informationen, Theorien und „Visionen“, die durch die Welt geistern.
„Es ist aber der Glaube ein feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ So steht es im gleichen Brief im elften Kapitel, Vers eins.
Die ganze Bibel ist durchzogen von Geschichten, in denen Menschen auf Hoffnung hin lebten. Oft erlebten z.B. die Propheten die Erfüllung ihrer Aussagen nicht selbst. Paulus erlebte die Wiederkunft Jesu nicht, von der er so erwartungsvoll schrieb. Johannes gab uns eine Offenbarung, deren Erfüllung bis heute noch nicht abgeschlossen ist.
Das hinderte aber keinen von ihnen daran, Jesus als Gottes Sohn, den König aller Könige und den Herrscher aller Welt auszurufen. Vielleicht „sahen“ sie nicht im physischen Sinn, aber sie sahen mit festem Glauben in ihren Herzen.
Nehmen wir uns das als Vorbild: auch wenn um uns herum nichts danach aussieht, als hätte Gott die Kontrolle, verlassen wir uns auf sein Wort und üben wir uns in Geduld, Aushalten und Abwarten. Und lassen wir uns währenddessen nicht daran hindern, Jesus als den Herrscher aller Welt auszurufen – auf welche Art und Weise auch immer.
Cornelia Letting
Jesus, auch wenn die ganze Welt gerade außer Kontrolle zu geraten scheint, hilf mir bitte, an Dir festzuhalten und an Deine Zusage zu glauben, dass Du bei mir bist. Hilf mir, alle die Zeichen zu sehen, die sehr wohl Deine Gegenwart zeigen, sei es in der Natur, in der Gemeinschaft mit anderen Christen oder direkt in Deinem Wort. Und lass die Zuversicht, die ich in mir habe, auf andere Menschen überspringen, so dass Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit nicht überhand nehmen dürfen.
Amen