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„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 03. Oktober 2022

Montag, 03. Oktober

„Der Herr schafft Recht den Waisen und Witwen und hat Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben.“ (5. Mose 10, 18 – 19)

Fast überall auf der Welt sind wir Fremdlinge – ausgenommen in unserer Heimat. Aber wir haben eine Heimat, in der wir unbehelligt leben können. Und wir sind in fremden Ländern als Touristen oder Geschäftsreisende. Viele Menschen aber haben in ihrer Heimat keine Chance auf ein menschenwürdiges Leben. Sie werden durch Krieg, Terror oder Verfolgung aus ihrer Heimat vertrieben. Sie suchen Schutz in anderen Ländern – als Fremdlinge. Auch in unserem Land.

Und nun spricht Gott den Fremdlingen seinen Schutz und seine Liebe zu. Nicht genug – er fordert auch uns zur Nächstenliebe gegenüber den Fremdlingen in unserem Land auf.

Angesichts der vielen Flüchtlinge vor unserer Haustüre haben viele Menschen ihre Schwierigkeiten mit der göttlichen Aufforderung, weil sie ihren Wohlstand schwinden sehen. Und Populisten verschiedener politischer Färbungen nutzen diese Skepsis und Sorge der Mitmenschen für ihre Ziele und Propaganda aus.

Aber sind wir nicht auch Fremdlinge in unserem eigen Land, wenn wir konsequent als Nachfolger Jesu leben?

Sind wir nicht Fremdkörper in einer weitgehend säkularisierten Welt?

Wie lange noch können wir unseren Glauben frei und ungehindert in unserem Land leben?

Und wenn nicht mehr, was dann?

Viele Menschen mussten schon im Laufe der Geschichte aufgrund ihres Glaubens ihre Heimat verlassen. Zeugnisse sehen wir in unserer unmittelbaren Umgebung. Sie waren froh und dankbar, als sie als Fremdlinge aufgenommen wurden und eine neues Zuhause erhielten.

Wie würden wir uns fühlen, wenn wir aufgrund unseres Glaubens unsere Heimat verlassen müssten und in der Fremde als Flüchtlinge abgelehnt würden? Und wie, wenn wir dort ein neues Zuhause fänden?

So, wie wir in diesem Fall gerne behandelt werden würden, so sollten wir auch jene Menschen behandeln, die bei uns Schutz suchen.

Helmut Haas

Vater im Himmel, du bist auf der Seite der Waisen, Witwen und Fremdlinge. Es sind deine Geschöpfe, die du liebst. Mit deiner Aufforderung zur Nächstenliebe haben wir manchmal so unsere Probleme. Öffne du uns die Augen für deren Situation und Not und mach du uns hilfsbereit. Und schenke uns Mut zum Handeln.

Amen

Lied: Was hat der Esel wohl gedacht…

Veröffentlicht in Tagesimpulse.