Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 08. November
„Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben.“ Johannes 1, 12
Wenn wir hier in Kenya zu den Leuten gehen, um ihnen von Jesus zu erzählen, zitieren manche gerne Verse wie Römer 3, 23: „…sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten,“ oder Römer 6, 23: „Denn der Sünde Sold ist der Tod…“ – der zweite Teil wird des Effekts wegen eher unterschlagen, denn da heißt es schon „…die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“ Kann man so machen, muss man aber nicht.
Corrie ten Boom zum Beispiel – und auch einige meiner Kollegen hier – nehmen lieber den obigen Vers, um Leuten zu erklären, wie sie zu Gott kommen können. Er strahlt so viel mehr Zuversicht und Güte aus, oder?
Sicher ist es wichtig, Menschen zu erklären, dass sie nicht in Sünde leben und gleichzeitig Kinder Gottes sein können. Aber die Reihenfolge ist entscheidend, finde ich.
Erstmal muss doch klar sein, dass es einen Weg gibt, auch für die, die schlimme Fehler gemacht haben und sich vielleicht gar nicht würdig fühlen, dass Jesus sie annimmt: Denen, die an seinen Namen glauben, gibt er die Macht, Gottes Kinder zu sein – Punkt.
Was bedeutet es, an seinen Namen zu glauben? Jesus kam als Gottes Sohn und wahrer Mensch auf die Erde, aber viele sahen und sehen das auch heute noch nicht so. Die aber, die das anerkennen und ihn in ihr Leben lassen, die also glauben, dass Jesus für sie persönlich auf die Erde kam, gestorben und auferstanden ist zur Vergebung der Sünden – die dürfen sich Gottes Kinder nennen.
Und erst dann können sie mit Hilfe des Heiligen Geistes anfangen, ihr Leben aufzuräumen, Sünde zu bekennen und um Vergebung bitten.
Einer meiner Lieblingssprüche (hab ich glaub ich schon mal hier geschrieben…) ist immer noch: „You can’t clean a fish before you catch it“ – Du kannst einen Fisch nicht putzen, bevor du ihn gefangen hast (J. Courson).
Nicht umsonst heißt es in Römer 3, 24 (wird auch gern weggelassen): „und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade (kursiv von mir) durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.“
Ist es nicht wunderbar, dass wir Gottes Kinder werden können, egal, was in unserem Leben schon passiert ist? Machen wir es anderen nicht schwerer als nötig – zeigen wir ihnen lieber unseren wundervollen Gott, der jede und jeden Einzelnen liebt und als sein Kind haben möchte.
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, heute bete ich für Menschen, die aus irgendeinem Grund denken, sie wären es nicht wert, Deine Kinder zu sein. Ich bitte um Vergebung, wo ich jemandem das Gefühl gegeben habe, dass das tatsächlich so sein könnte.
Und ich danke Dir für Leute, die in verschiedensten Projekten, Organisationen oder auch ganz persönlich diese Menschen in Deinem Namen einfach lieben, ihnen beistehen und ihnen Hoffnung und Zuversicht vermitteln.
Amen