Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 11. Juni
Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen. 1. Timotheus 1,15
Wie sich das anhört – „Erbsünde“, als wäre unser aller Leben von einer unmenschlichen Erbkrankheit bestimmt. Gegenüber einer Erbsündenlehre haben viele Christen Vorbehalte. Dabei will diese Lehre uns zum Evangelium, also zur Frohbotschaft führen: „Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten.“ Christus rettet keine Guten und Gerechten, sondern diejenigen, die mit ihrem eigenen Tun und Wirken Gott verlorengegangen sind.
Die Lehre von Erbsünde besagt, dass alle Menschen zu allen Zeiten an allen Orten auf Jesu Rettung durch sein Kreuz und seine Auferstehung angewiesen sind. Gegenüber der Sünde gibt es kein eigenes Entkommen. Wir stehen immer wieder neu vor unserem Heiland und Erlöser und können ihn eben nicht hinter uns lassen. Das wollen uns die vielen Wegkreuze und Kruzifixe vor Augen führen.
Und ein Zweites. Wenn es mit Jesus heißt „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“ (Johannes 8,7), dann ist es die Erbsünde, die den Stein aus den eigenen Händen fallen lässt. Wer die eigene Sünde anzuerkennen weiß, wird vor selbstgerechten Verurteilungen anderer bewahrt. Selbst sündig können wir andere Menschen mit deren Fehler und Verfehlungen leben lassen.
Jochen Teuffel
Gott, Du unser Vater, Dein Wort widersteht der Sünde, Dein Wort durchdringt den Tod. Wir bitten um deinen Geist: Er lasse uns deine Stimme unterscheiden von den all den leblosen Stimmen, die auf uns einreden. So gehört unser Leben Dir – geformt von deiner Liebe, die uns in Jesus Christus begegnet. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 34 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Jesus nimmt die Sünder an“ (EG 353) zum Anhören und Mitsingen.