Freitag 12. August
Jesus nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, dass sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus. Markus 8,6
Mit den Wundern ist es so eine Sache. Vor vielleicht 40 Jahren war es sehr modern zu sagen, dass Wunder grundsätzlich in den Bereich der Märchen und der Mythologie gehören und als aufgeklärte Christen man an sie nicht zu glauben brauche.
Vor etwa 30 Jahren wurde auch an den Universitäten schon wieder gelehrt, dass man unterscheiden müsse. Die Heilungswunder etwa, könnten schon so geschehen sein, jedenfalls einige. So etwas sei vorstellbar und ein grundlegendes Zeichen, dass die Verkündigung Jesu begleite, aber mit dem Speisewundern sei das etwas Anderes.
Unser heutiges Bibelwort aus dem Markusevangelium wird im Rahmen eines Speisewunders erzählt. Die sieben Brote reichen nämlich für mehrere tausend Menschen. Ist es weniger grundlegend, dass Menschen satt werden als dass sie heil werden?
In meinen Augen sind es zwei Seiten derselben Medaille. Jesus ist gekommen, um uns zu zeigen, dass Gott uns heil möchte, an Geist und Körper – dazu gehört es auch, satt zu sein. Den Armen gilt in besonderer Weise die Botschaft von der Liebe Gottes. Was wäre es für eine Botschaft, wenn sie nur das Herz, aber nicht den Magen beträfe?
Jesus zeigt uns, dass Satt werden ganz selbstverständlich aus seiner Botschaft entsteht – an Leib und Seele.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Jesus, wir danken Dir, dass Du uns satt machst. Du hast damals dafür gesorgt, dass die Menschen nicht hungrig nach Hause gehen. Wir bitten Dich, dass in unserer Welt es noch viel mehr Wirklichkeit wird, dass Menschen satt werden an Leib und Seele. Amen.
Ökumenische Bibellese: Johannes 10, 22 – 30
Lied: Ich bin das Brot (Clemens Bittlinger) https://www.youtube.com/watch?v=vEGKgYspLfE