Sonntagsbrief an die Gemeinde, 14. August 2022

Vöhringen, 13. August 2022

Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,

Alles im Blick haben – so ist die eigene Vorsicht angesprochen. Gerade bei der Urlaubsreise möchten wir für alle möglichen Eventualitäten gerüstet sein. Wer alles im Blick hat, ist vor unangenehmen Überraschungen gefeit; schließlich hat man ja einen Plan B schon in der Tasche oder aber die Ersatzausrüstung im Koffer mit dabei. Also doch noch gut gegangen.

Alles im Blick haben – immer mehr verliere ich die Übersicht. Zu vielen Informationen und Sichtweisen strömen auf mich ein. Und ich kann sie nicht richtig einschätzen. Möglicherweise übersehe ich Gegebenheiten und Vorgänge, weil ich sie nicht einsehen kann oder will. Wie weit reicht mein Blick wirklich? Über meinen eigenen Lebenshorizont vermag ich nicht hinauszusehen.

Psalm 113 lädt mich zum Blickwechsel ein: „Wer ist dem HERRN gleich, unserem Gott, der hoch droben thront, der tief hinunterschaut auf Himmel und Erde! Der aus dem Staub den Geringen aufrichtet.“ (Verse 5-7) Von ganz oben – über Himmel und Erde hinaus – reicht Gottes Blick ganz tief hinab, da wo ich jetzt bin. Was ich nicht sehe, sieht er für mich vor. Wo meine Sicht endet, sieht er weiter. Mit den Augen seines Sohnes ruht Gottes Blick auf mir. So richtet er mich auf.

So bete ich: Himmlischer Vater, Du unser Gott, Du siehst über die Zeiten hinweg und hältst doch unser Leben im Blick. Wende, was wir nicht ertragen können, zum Guten. Beschirme uns unter dem Schatten deiner Flügel, damit wir als deine Kinder dich loben und deinen Namen preisen. Durch Jesus Christus Amen.

Am morgigen Sonntag, 14. August, feiern wir den Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche um 9.30 Uhr.

Es grüßt Euch ganz herzlich

Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer

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