Sonntag, 12. Januar
Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. (Römer 8,14)
Als Jugendlicher konnte man es kaum erwarten erwachsen zu werden, stand einem doch ein selbstbestimmtes Leben voller Möglichkeiten vor Augen. Mit zunehmendem Alter sieht die Realität des Erwachsenseins anders aus. Was man im Leben erreicht hat, will bewahrt werden. Mitunter nisten sich Zukunftsängste in die eigene Seele ein: Was bleibt mir, was bleibt uns noch mit der Zeit?
Wo Christen gemeinsam beten „Unser Vater im Himmel …“ zeigt sich Gottesglaube als Kinderglaube, so wie es beim Apostel Paulus heißt: „Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.“ (Galater 3,26). Auf Christus getauft sind wir mündige Gotteskinder, die beim himmlischen Vater selbst zu Wort kommen. Wir müssen nicht alles schlucken, sondern dürfen leidenschaftlich bitten und beten.
Was für ein Glück: Gottes Kinder werden nicht erwachsen; sie können nicht der göttlichen Fürsorge entwachsen. Jahr für Jahr dürfen wir Kindergeburtstage feiern, ohne dass das eigene Alter triumphal aufgezählt wird. Für uns Gottes Kinder muss es nicht todernst zugehen, eher unbedarft, mitunter spielerisch-spontan. Wir sind noch nicht fertig mit uns selbst. Unser körperliches und seelisches Befinden ist nicht lebensentscheidend. Was zählt, ist Gottes Annahme. In der Taufe sind wir in das Christusgedächtnis hineingenommen; und dieses göttliche Gedächtnis währt für uns auf Ewigkeit.
Jochen Teuffel
Gott, Du unser Vater, in der Taufe deines Sohnes hast Du den Himmel geöffnet und Dich zu ihm bekannt. Dein Geist durchdringe Trägheit und Gleichgültigkeit, damit wir uns auf ihn ausrichten – Jesus, der Christus, uns Herr und Heiland auf Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 4 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied Wir sind alle Kinder Gottes von Mireille Mathieu zum Anhören.