Freitag, 13. Mai
Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer. Jakobus 5,11
Habt Ihr von der Geduld Hiobs gehört? Oder verbinden Sie mit Hiob eher die „Hiobsbotschaften“? Zur Erinnerung: Wenn ein Mensch eine schreckliche Nachricht nach der anderen bekommt, sagt man auch: Das ist ja eine Hiobsbotschaft nach der anderen! Hiob hat viele schlechte Nachrichten bekommen. Haus und Hof in Schutt und Asche, das Vieh vernichtet und geraubt, die Kinder gestorben, seine Gesundheit ruiniert. Wie geht es Hiob? In dem Bibelwort bei Jakobus klingt es so, als ob er alles still und stumm ertragen hätte.
Still und stumm war aber Hiobs Geduld nicht. Er war verzweifelt und hat es gesagt. Er hat Gott sein Leid geklagt und mit ihm gerungen. Er hat seinen Freunden, die ihn mit Ratschlägen kamen, widerstanden. Er hat Gott angeklagt und sich den Tod gewünscht. Hiobs Geduld war nicht leise. Es gibt aber Eines was er in seiner Leidenszeit nie getan hat: Er hat sich nicht von Gott abgewendet. Er hat geschimpft und geschrien, aber mit und zu Gott.
Wenn das Geduld ist, dann ist es gut: Ich werde ermutigt in und mitten im Schweren mit Gott zu ringen und ihm das zu sagen, was mir auf dem Herzen ist. Keine fromme Beschwichtigung, kein sich klein machen, sondern Ringen mit Gott.
Am Ende erbarmt sich Gott über Hiob. Er wird gesund, er bekommt wieder Hof und Vieh, ihm werden wieder Kinder geschenkt. Er entdeckt Gott noch einmal ganz neu: Ich hatte von Dir nur vom Hörensagen vernommen, aber nun hat mein Auge Dich gesehen.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Heiliger Gott, nicht immer verstehen wir Dich und die Wege, die Du uns zumutest. Wir bitten Dich, dass Du uns den Mut schenkst, alles mit Dir auszumachen. Wir bitten Dich, dass Du uns durchträgst, wenn alles nur noch als eine Zumutung erscheint. Wir bitten Dich um ein gutes Ende. Amen.
Ökumenische Bibellese: 2. Johannes 7 – 13
Lied: Auge im Sturm (Martin Pepper) https://www.youtube.com/watch?v=Z__spu4iEwU