Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 15. April
„Jesus sprach: Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas 22,31-32)
Es wäre gut, wenn der Glaube immer gleich stark wäre. Ein immer gleichbleibendes Seil, an dem wir uns festhalten können. Nur leider ist das nicht so. Auch Simon kam in eine sehr große Krise, als er sah, was die Soldaten Jesus antaten. Zu diesem Zeitpunkt wusste er das allerdings noch nicht und er war felsenfest davon überzeugt, dass ihn nichts und niemand davon abbringen könnte, zu Jesus zu stehen.… dachte er jedenfalls.
Wir kannten eine Familie, die habe ich immer bewundert. Die standen so fest im Glauben und haben das auch jedem mitgeteilt und waren sehr aktiv in ihrer Gemeinde. Nur konnte ich damals noch nichts damit anfangen. Es kam mir so fremd vor und ich fand es auf eine merkwürdige Art und Weise abschreckend und anziehend zugleich.
Ein paar Jahre später trafen wir sie wieder und in der Zwischenzeit haben wir selbst zu Jesus gefunden und ich wollte ihnen das voller Begeisterung mitteilen, aber die ganze Familie hatte sich vom Glauben abgewandt. Sie wollten nichts mehr davon wissen.
Das hat mich so erschüttert! Ich konnte nicht verstehen, wie so etwas möglich sein konnte. Ich erfuhr dann, dass eine nahe Verwandte von ihnen sehr jung durch tragische Umstände sehr krank geworden und nach einer kurzen Krankheitsphase gestorben war. Die ganze Familie, Freunde und Verwandte hatten damals Gebetsabende veranstaltet, Gebetsketten organisiert und dann ist sie eben doch nicht mehr gesund geworden. Trotz Gebet.
Manchmal können solche Ereignisse den Glauben bis in die Grundfesten erschüttern und manchmal bleibt davon nur noch ein Trümmerhaufen übrig. Und niemand kann im Voraus mit Sicherheit sagen, dass ihm das nicht passieren könnte.
Wir sollten darauf vorbereitet sein, uns nichts vormachen. Der Glaube schützt nicht immer vor allen Schicksalsschlägen! Was wir nicht aus den Augen lassen dürfen, ist, dass es auch den Gegenspieler von Gott gibt, den Satan, dessen Existenz wir in unserer Zivilisation so verniedlicht und verharmlost haben. Aber ich bin davon überzeugt, dass es ihn gibt! Und er wird nichts unversucht lassen, uns wieder davon abzubringen, an Gott zu glauben und Jesus zu folgen.
Was mich tröstet, Jesus weiß das, und er möchte uns unter allen Umständen bei sich behalten. Er möchte, dass wir nicht loslassen. Trotz Sturm und Wellen, den Blick auf Ihn richten und eines Tages gestärkt und mit seiner Kraft wieder aufstehen.
Berit Knorr
Vater im Himmel, ich sehe so viel Leid und Elend um mich her und ich weiß, dass es auch in meinem Leben nicht immer ruhig und ohne Katastrophen bleiben wird. Aber ich bitte dich, hilf mir bei dir zu bleiben, lass mich nicht untergehen, sondern an dir festzuhalten. Und das bete ich auch für meine Glaubensgeschwister! Lass sie nicht los. Wandle auch ihren Zweifel immer wieder in Glauben um. Damit unser Glaube ‚nicht aufhöre‘. Amen.
Lied: Timo Langner, Licht am Horizont