Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 17. April
„Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“ Psalm 103,1
Wer spricht denn hier? Wer sagt der Seele, sie soll Gott loben? Ist es der Verstand, also der „Kopf“? Ist es das Herz? Spricht die Seele mit sich selbst?
Wie dem auch sei, es ist eine bewusste Aufforderung. Keine spontane Gefühlsregung, die sich im nächsten Moment verflüchtigen kann, kein „vielleicht wäre es gut, wenn…“, sondern ganz klar: Lobe den HERRN!
Paulus benutzt das Bild vom Körper und seinen verschiedenen Gliedern, die miteinander sprechen (s. 1. Korinther 12, 12 ff.). Bei ihm geht es darum, dass nicht ein Glied wichtiger ist als das andere und dass sie sich nicht gegenseitig klein machen sollen.
Wäre es nicht tatsächlich viel schöner, wenn die einzelnen Glieder sich gegenseitig ermutigen und einander erinnern würden, dass wir Gott die Ehre geben, die ihm zusteht? Und das nicht nur in meinem eigenen Körper, sondern auch im Körper der Gemeinde, von der Paulus eben schreibt? Es ist so hilfreich, wenn die Leute mit dem kühlen Kopf in der Gemeinde die etwas „heißblütigeren“, spontaneren, hektischeren… daran erinnern, was wirklich wichtig ist, vor allem in Zeiten, in denen es in der Welt drunter und drüber geht:
„Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103, V. 1 – 2)
Selbstgespräche zu führen ist nicht gerade förderlich für das Ansehen. Aber so ein innerer Dialog, bei dem mein Verstand meine Seele wieder „einnordet“ und auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben verweist, ist schon ab und zu nötig, damit ich mich nicht in lästigen Alltagskleinigkeiten verliere, sondern meinen Blick auf den gerichtet halte, der am Ende alles gut machen wird: Lobe den HERRN, meine Seele!
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, Dich will ich loben, Deinen heiligen Namen preisen, mit meinem Herzen, meiner Seele, meinem Verstand und mit aller meiner Kraft. Amen