Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 15. Mai
„Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? Diese sind’s, die aus der großen Trübsal kommen und haben ihre Kleider gewaschen und haben sie hell gemacht im Blut des Lammes. Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten.“ Offenbarung 7, 13.14.16
Oh je, eine Stelle aus der Offenbarung, die nehm ich lieber nicht – dachte ich. Zu viele theologische Stolperstellen, zu viel Raum für verschiedene Auslegungen, zu viel Zukunft…
Aber dann dachte ich, auch die Offenbarung ist nicht nur für Gelehrte geschrieben worden, sondern für Laien wie mich. Sie ist Teil von Gottes Wort für jeden von uns und wir haben einen Helfer, der uns zeigt, was für uns wichtig zu erkennen ist – den Heiligen Geist.
Also lassen wir doch mal kurz alle theologischen Spitzfindigkeiten beiseite und finden raus, was dieser Text uns heute und hier zu sagen hat.
Es ist von Trübsal die Rede, und wir alle wissen, was das bedeutet. In vielen Teilen der Welt gibt es gerade Überschwemmungen; Erdbeben, Krieg, Hungersnot und Elend sind überall zu finden; Menschen verzweifeln an sich selbst und anderen, haben zu viele materielle Güter und zu wenig standhafte Beziehungen – es sind schwierige Zeiten.
Dann gibt es da diejenigen, die ihre Kleider gewaschen haben im Blut des Lammes. Jesus ist das Lamm Gottes, er hat sein Blut vergossen, damit wir den Schmutz unserer Sünde loswerden und fleckenlos rein in Gottes Nähe kommen können. Wer nun sein Kleid in diesem Blut gewaschen hat, erkennt ganz bewusst an, dass Jesu Opfertod am Kreuz ihn rein machen kann – das sind wir, die wir auf Jesus vertrauen und ihm unser Leben übergeben haben. Und wir müssen nicht bis ans Ende der Zeit warten, dass wir in Gottes Nähe kommen dürfen, das geht schon jetzt.
Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten, steht da noch – schön wär’s, wenn das schon heute so zutreffen würde! Wie viele Christen gibt es, die in Armut leben, die auch jetzt alles in den Fluten verloren haben, die nicht wissen, wo sie die nächste Mahlzeit hernehmen sollen. Der Unterschied ist, dass sie sich ganz fest an Jesus hängen, ihm ihr Leid klagen und auf ihn vertrauen, dass er sie durch die schlimmen Zeiten hindurchführt.
Und jetzt erinnern wir uns doch kurz noch mal daran, dass die Offenbarung über das Ende der Zeit hier auf der Erde erzählt. Dass all das passiert, wenn die neue Erde und der neue Himmel anbrechen, wenn Gott alle Tränen abwischt und es kein Leid und keinen Schmerz mehr geben wird (s. Kapitel 21, 4). Das ist besser als jeder Urlaubsprospekt, der in den schillerndsten Farben unser Traumziel beschreibt. Denn das ist echt und sicher noch nicht mal annähernd so schön beschrieben, wie es wirklich sein wird.
Freuen wir uns darauf, gehen wir mit festem Schritt darauf zu, denn wir wissen, dass Jesus mit uns geht. Und bis es so weit ist, nutzen wir jeden Tag hier auf dieser „alten“ Erde zur Ehre und zum Lob Gottes, damit noch viele andere Menschen sehen, dass nur Kleider, die im Blut des Lammes gewaschen sind, wirklich sauber sind.
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, vielen Dank für Dein Wort, das Du uns in der Bibel gegeben hast, auch für so schwierige Stellen wie die Offenbarung. Vielen Dank, dass Du mir Deinen Geist gibst, der mir hilft zu verstehen, was für mich wichtig ist. Immer wieder entdecke ich Verse, die ich vorher nie beachtet hatte, und gerade dann zeigen sie mir etwas Neues von Dir und Deiner Geschichte mit den Menschen.
Danke auch für alle, die Dein Wort ausführlicher studieren, die Zusammenhänge und Hintergründe erforschen und die uns Laien dann helfen, besser zu verstehen. Amen.