Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 16. Februar
„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (Psalm 90, 12)
Im Verdrängen sind wir gut. Manches in unserem Leben wollen wir nicht wahrhaben. Mit Manchem in unserem Leben sind wir noch nicht fertig, weil es uns immer wieder beschäftigt:
ungelöste Probleme, zerbrochene Beziehungen, schuldhaftes Verhalten in der Vergangenheit, unumstößliche Tatsachen, die wir nur bedingt beeinflussen können, aber die unser Leben beeinflussen, ja prägen. Dazu gehört die Tatsache, dass unser Leben hier auf der Erde endlich ist. Wir wissen, dass dieses Ende todsicher auf uns zukommen wird.
Aber wollen wir es wahrhaben?
Täglich werden wir in den Medien mit dem Tod konfrontiert – sei es durch kriegerische Auseinandersetzungen oder durch Naturkatastrophen. Trotzdem verdrängen wir unserer eigenes Sterben konsequent. Die Medizin ermöglicht es uns zwar das Ende unseres Lebens hinauszuschieben, unser Leben mit allen Mitteln zu verlängern. Aber dauerhaft erhalten können wir es nicht. Eines Tages muss sich Jeder von uns geschlagen geben.
Aber was machen wir aus diesem Wissen? Verdrängen?
Erfahrungsgemäß kommt das, was wir verdrängen, immer wieder hoch – weil Verdrängen keine Lösung ist. Das hat auch Mose, der Dichter des Psalms, aus dem unser heutiger Vers stammt, vor tausenden von Jahren erkannt. Und er hat daraus die notwendigen Konsequenzen gezogen. Notwendig in dem Sinne, dass diese Erkenntnis und die daraus folgenden Konsequenzen Not wendet. Die Not, dass wir dieses Ereignis nicht abwenden können. Daher bittet er Gott darum, ihn das Bedenken zu lehren und nicht das Verdrängen. Mose möchte nicht dumm sterben, sondern aus den Bedenken heraus klug werden. Klug in dem Sinne, dass er die richtigen Schlüsse zieht und Entscheidungen trifft – solange er das noch kann.
Wir wissen nicht wann wir sterben werden – vielleicht schon morgen. Bist Du darauf vorbereitet?
Was hinterlassen wir? Stehen noch ungeklärte Verhältnisse im Raum?
Manche Menschen können oft nicht in Frieden sterben, weil noch nicht bereinigte Verhältnisse und Beziehungen im Weg stehen. Weil das Bedürfnis und die Sehnsucht nach Vergebung nicht gestillt ist.
Und es stellt sich die Frage: »Ist nach dem Tod wirklich alles aus, oder kommt doch noch was?«
Dumm wäre, wenn wir mit der falschen Einstellung sterben würden. Wenn doch noch was kommen würde. Wenn wir vor jemandem unser Leben verantworten müssten. Was dann?
Dann sollten wir Verhältnisse und Beziehungen bereinigen, solange wir dazu noch in der Lage sind. Beziehungen zu unseren Mitmenschen und vor allen Dingen unser Verhältnis und unsere Beziehung zum Gott der Bibel. Nach biblischen Aussagen werden wir für unser Leben einmal Rechenschaft ablegen müssen vor Gott. Da hilft kein Verdrängen mehr und es helfen dann auch keine Ausreden.
Gut, wenn wir in diesem Leben unser Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt haben.
Gut, wenn wir Schuld bereinigt haben durch die Vergebung, die uns durch Jesus Christus angeboten wird.
Gut, wenn wir das bedacht haben, solange wir noch Zeit dazu haben.
Wie lange wissen wir nicht. Deshalb sollten wir diese Entscheidungen nicht auf die lange Bank schieben – das ist bekanntlich ein übles Möbelstück. Lassen Sie uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden – und nicht dumm sterben.
Helmut Haas
Vater im Himmel, lehre mich, dass verdrängen keine Lösung ist. Schenke du mir die Erkenntnis, dass nur du ewiges Leben schenken kannst. Danke, dass du mir das Angebot der Vergebung machst. Ich möchte dir mein Leben anvertrauen. Hilf mir, dass ich klug werde und deine Ratschläge zu Lebzeiten beherzige.
Amen