Freitag, 16. September
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist. Epheser 2, 19 -20
Was ist der Unterschied zwischen einem Gast und einem Mitbewohner? Ganz klar: Ein Gast ist zu Besuch. Er kommt zu einem angemeldeten oder unangemeldeten Zeitpunkt und wird das Haus nach einer gewissen Zeit wieder verlassen. Manchmal bleiben Gäste auch für länger. Bei einem Schüleraustausch zum Beispiel auch über Wochen und Monate. Ein vertrauter Gast wird sich wahrscheinlich wie zu Hause fühlen, wird sich selbstständig aus dem Kühlschrank bedienen und wissen, wo die Gläser im Schrank stehen. Oft werden Gäste aber vom Gastgeber umsorgt, allenfalls trägt der Gast sein Geschirr in die Küche oder hilft beim Herrichten.
Ein Mitbewohner oder eine Mitbewohnerin (= Hausgenosse) dagegen hat die gleichen Rechte und die gleichen Aufgaben wie die anderen im Haus. In einer Familie sind in der Regel die Aufgaben verteilt, jeder bedient sich frei bei Getränken und am Kühlschrank. Jede und jeder hat auch seinen Platz im Haus: Ein Bett, oft ein eigenes Zimmer. Alle gehören zur gleichen Familie – zum gleichen Familienoberhaupt. In Bezug auf Letzteres sind wir heute demokratischer unterwegs.
Im Verhältnis zu Gott sind wir Familienmitglieder, Mitbewohner, Hausgenossen. Wir sind nicht zu Besuch. Wir haben einen festen Ort im Haus Gottes. Wir gehören mit allen anderen, die dort sind, zu Gott. Wir sind bei Gott zu Hause und niemand wird uns sagen, jetzt wäre aber Zeit zu gehen.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Lieber Vater, danke, dass wir bei Dir zu Hause sind. Es tut gut, eine himmlische Heimat zu haben. Amen
Ökumenische Bibellese: 2. Chronik 10, 1 – 19 oder Sirach 6, 5 – 17
Lied: The father’s house https://www.youtube.com/watch?v=MjVi0CDicEQ