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„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 17. Februar 2023

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Freitag, 17. Februar

„Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Psalm 104, 24)

Der Dichter des Psalms lobt und preist Gott als Schöpfer und staunt über die Schöpfung, das Werk der Hände Gottes.

»Ja, damals…

…da wusste man noch nicht so sehr viel über die Zusammenhänge und Abläufe in der Natur. Naturgesetze waren noch nicht wie heute formuliert. Da war die Erde noch eine Scheibe und die Sterne an einer Kuppel über dem Erdboden angeheftet.«

So mag man heutzutage argumentieren.

Aber erst kürzlich las ich folgenden Schlusssatz unter einer wissenschaftlichen Abhandlung:

»Offenbar verstehen wir noch nicht lückenlos, wie sich solche astronomischen Systeme herausbilden.«

Aber auf der anderen Seite meinen wir zu wissen, dass alles durch Zufall entstanden ist, sich mittels Evolution entwickelt hat.

Alles nur Zufall?

»Zufall nennen wir aber offensichtlich all die Ereignisse, deren Hintergründe wir weder erfassen noch erklären oder deren Ergebnis wir nicht vorhersagen können.«

Und da gibt es sehr, sehr viele Zufälle – nicht nur beim Würfeln. Da können wir die gewürfelte Zahl nur deshalb nicht vorhersagen bzw. gezielt würfeln, weil wir die physikalischen Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge nicht ergründen können nach denen der Würfel fällt. Wir können nur im Nachhinein feststellen: »Alea iacta est« (Der Würfel ist geworfen). Der Würfel fällt aber nach strengen physikalischen Naturgesetzen – kein bisschen Zufall ist da dabei, sondern nur komplexe Zusammenhänge, die wir weder ergründen noch vorhersehen können.

Deshalb nennen wir es Zufall.

»So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.«

so dichtete Matthias Claudius zu Recht in seinem bekannten Lied »Der Mond ist aufgegangen…«.

Wenn wir aber unsere Umwelt, die Schöpfung, genauer betrachten, dann können wir nur staunen über die Schönheit und Genialität die wir sehen. Untersuchungsmethoden, die uns heute zur Verfügung stehen, gewähren uns Einblicke in die kleinsten Details der Materie bis hin zu entferntesten Galaxien im Weltall. Und überall können wir nur staunen über die Schönheit und Genialität die wir sehen – und uns manches nicht erklären.

Wir nutzen Materialien aus der Schöpfung und schauen uns Bauprinzipien in der Natur ab um technische Innovationen zu schaffen. Und doch schaffen wir es nicht Materialien zu entwickeln, die in ihren Eigenschaften an diejenigen eines Fadens herankommen, den Spinnen für den Bau ihres Netzes produzieren.

Alles nur Zufall?

Wir sollten einstimmen in den Lobpreis des Psalmdichters und dessen Aufforderung folgen:

»Lobe den Herrn meine Seele!« (Psalm 104, 1)

Dieser Lobpreis sollte uns dann auch in einen verantwortungsbewussten Umgang mit Gottes Schöpfung führen – nicht nur, weil wir anderenfalls in der Gefahr stehen unsere Lebensgrundlage zu zerstören, sondern auch aus Achtung und Respekt Gott gegenüber.

Helmut Haas

Vater im Himmel, du bist der allmächtige Schöpfer aller Dinge. Du hast auch mir das Leben geschenkt. Dafür danke ich dir. Und ich staune, wenn ich deine Werke betrachte, über alle Schönheit und Genialität. Du hast alles weise geordnet und die Erde – ja das ganze Weltall – ist voll deiner Güter.

Amen

Lied: Die Schöpfung singt und betet an…

Veröffentlicht in Tagesimpulse.