Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 2. Juli
Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. Matthäus 7,12
Einfach (und) einleuchtend klingt, was Jesus sagt: „Wie ihr wollt, dass die Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen um.“ (Lukas 6,31) In negativer Form ist diese Aussage gar auf einen Reim gebracht: „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu!“ Wären doch alle Menschen auf Gegenseitigkeit bedacht und würden nur so handeln, wie sie selbst von anderen behandelt werden möchten, dann müsste es in der Welt friedlich und gerecht zugehen.
Warum wird die Goldene Regel im Alltag so wenig beherzigt? Konkreter: Warum entfällt sie mir so oft im Umgang mit anderen Menschen. Sprichwörtlich heißt es: „Der Mensch geht (immer) von sich selber aus“ – und findet dabei nicht wirklich zum anderen. Die eigene Sicht der Dinge verfehlt allzu oft die Seele des Gegenübers.
Ich brauche den Blick desjenigen, der den Mitmenschen mit mir in Liebe verbindet: Jesus Christus lässt seinen barmherzigen Blick auf dem anderen ruhen. Und dann sieht er auch mich an. Wo er uns beide in seinen Blick nimmt, werden mir die Augen geöffnet für das, was meinem Mitmenschen und mir, also uns beiden gerecht wird. Jesus Christus nimmt den anderen in seinen Blick … Ich stelle mir diesen Blick immer wieder neu vor.
Jochen Teuffel
Jesus, mir Heiland und Erlöser, Dein Blick findet mich, auch da, wo ich mich von Dir abwende. Dein Blick findet den, der mir gegenübersteht. Dein Blick findet zu dem, was ich über den anderen denke. Dein Blick findet zu dem, was der andere von mir hält. Wo Dein Blick uns verbindet, bitte ich um den Heiligen Geist, dass er unsere Augen füreinander öffne. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 77 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Herr, unser Herr wie bist du zugegen“ (GL 414) zum Anhören.