„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 22. März 2023

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Mittwoch, 22. März

„Wenn der Hirte heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.“ Lukas 15, 6

In der Gesellschaft wird heute sehr viel Wert darauf gelegt, niemanden zu diskriminieren. Es gibt Demonstrationen und Gerichtsverfahren, damit Leute dieses dürfen und jenes nicht müssen, es wird angestrebt, dass alle gleich behandelt werden und niemand von irgendwas oder irgendwo ausgeschlossen wird.
Manchmal frage ich mich, wie sehr bei diesen Aktionen tatsächlich an einzelne Menschen gedacht wird und daran, was sie wirklich brauchen.

Jesus erzählt hier die Geschichte vom verlorenen Schaf, später im gleichen Kapitel steht auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Ein einziges Tier, das verloren gegangen war, ist dem Hirten so wichtig, dass er die anderen stehen lässt und es sucht bis er es findet – ein einzelner Mensch, der zu Jesus kommt, ist ihm so wichtig, dass der ganze Himmel jubelt (V. 7).

Jesus hat, soviel ich weiß, nie in einer Halle mit 3.000 Leuten auf der Bühne gestanden und so lange rumgeschrien, bis irgendjemand geheilt war… Jede Heilung war eine persönliche Begegnung, manche Geschichten kennen wir, wo er sich mit den Leuten erst unterhält, sie fragt, wie es ihnen geht oder was sie brauchen.

Das gefällt mir, so möchte ich gerne mit den Menschen umgehen, denen ich begegne. Sie nicht in irgendeine Schublade schubsen, in eine Kategorie einteilen und bestimmen, was das Beste für sie ist. Sondern ihnen zuhören, rausfinden, was ihnen wichtig ist und was ihnen gut tut.

Manchmal muss für etwas demonstriert werden, damit die Würde der Menschen gewahrt bleibt oder Benachteiligte ihr Recht bekommen.
Aber vergessen wir nicht die einzelnen Personen, denken wir an „Schafe“, wie Jesus, und nicht nur an die „Herde“.

Cornelia Letting

Jesus, danke, dass Du uns nicht nur als große, unförmige Herde siehst, sondern jede und jeden Einzelnen persönlich kennst und liebst. Hilf mir bitte, das auch immer besser hinzukriegen: dass ich Menschen in ihrer speziellen Persönlichkeit wahrnehme und sie nicht vorschnell in Schubladen aufteile und meine zu wissen, wie sie sind und was sie brauchen.

Amen

Veröffentlicht in Tagesimpulse.