Sonntag, 22. Mai
Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird. 1.Petrus 1,6-7
„Uns geht es gut, deshalb glaube ich auch an Gott. Ich glaube an Gott, damit es uns gut geht.“ Mit diesen beiden Sätzen kommt ein Schönwetter-Glaube zur Sprache. Weitverbreitet zeigt er sich und ist zugleich unbeständig. Tritt nämlich einschneidendes Unheil ein, beispielsweise durch eine schwere Krankheit, verzweifelt dieser Glaube an sich selbst: „Wie kann ich an einen Gott glauben, der solches Unheil zulässt?“
Unser Glaube braucht Bewährung im Unwetter. Der Apostel Petrus spricht hierbei von Anfechtungen, also von Lebenssituationen und Ereignissen, in denen Gottes Güte unsichtbar bleibt. In solchen Unzeiten macht sich unser Schlechtwetter-Glaube nicht am eigenen Erleben, sondern an Gottes Wort fest. Damit dringt er tiefer in Gottes Wirklichkeit ein, wo sich Dinge nicht einfach so fügen, wie sie dem eigenen Lebenswillen entsprechen.
„Dann werdet ihr euch freuen …“In Jesus Christus hat Gott eine neue Lebensfreude vorgesehen: „Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ (Johannes 16,22) Unser Glaube im Unwetter geprüft wird sich diese Freude nicht entgehen lassen.
Jochen Teuffel
Du Gott, unser Vater, komm uns mit deinem Geist nahe, schließe unser Herz für Dich auf, damit unsere Gedanken zu Worten werden, die dich suchen und ansprechen. Nimm uns auf als deine geliebten Kinder. Durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 95 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“ (EG 382/GL 422) zum Anhören und Mitsingen.