Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 24. Juni (Johannistag)
Dies ist das Zeugnis Johannes des Täufers: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Johannes 3,30
Heute ist Johannistag. Man stellt sich den Täufer Johannes immer etwas schmuddelig vor, in seinem Kamelmantel und dem Ledergürtel. Ein Freak, der sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt.
Mahnend ging er durch die Welt, er nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es um Kritik an den führenden Personen ging. Er sprach laut aus, was ihn störte. Die soziale Ungerechtigkeit, die Ich-Bezogenheit der Menschen, die immer auf den eigenen Vorteil bedacht sind, die prangerte er an.
Da fragt man sich doch, warum die Menschen ihm in solchen Massen gefolgt sind: Warum hörten sie sich das an? Warum hört man jemandem zu, der einem sagt, dass man sein Leben ändern muss? Welche Faszination übte er auf die Menschen aus?
In Massen ließen sie sich von ihm taufen, um selbst Erlösung zu finden und um ein neues, dem Nächsten zugewandtes Leben zu beginnen, mit Gott.
Ich stelle mir gerade vor, wie das wäre, wenn sich einer in die Fußgängerzone stellen würde und den Menschen sagt, sie sollen nicht mehr nur sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sie sollen ihr Geld denjenigen geben, die es brauchen und diejenigen unterstützen, die Hilfe benötigen. Und das auch noch gerne und mit viel Liebe…
Hier würde wohl kaum jemand stehen bleiben. Kopfschüttelnd würden sie weiter gehen, wenn denn überhaupt jemand hören würde, was er sagt.
Johannes dagegen kam zur richtigen Zeit, zum richtigen Ort. Geplant und geschickt, platziert im Weltgeschehen, zwischen dem Altem und dem Neuem, das nun kommen würde.
Johannes gibt wirklich alles für Ihn. Sein Leben dreht sich um nichts anderes. Dazu ist er gekommen, authentisch und selbstlos. Der Messias wird kommen und IHM geht er voran. Als Wegbereiter für den Einen – geschickt von dem Einen, der alles in seinen Händen hält.
Und so erklärt sich für mich auch die Faszination für Johannes. Man sieht und hört es ihm an, seine Begeisterung, seine unerschütterliche Überzeugung. Er weckt die Sehnsucht in den Menschen nach einer besseren, gerechteren Welt, in der die Liebe untereinander wieder eine große Rolle spielt. Eine Welt, in der Gottes Anwesenheit spürbar wird.
Johannes macht es auch nichts aus, dass nicht er die Hauptrolle hat, sondern ein anderer, größerer nach ihm kommen wird. Er tritt mit Freuden von der Bühne, um IHM Platz zu machen: Jesus.
Vielleicht können wir uns heute einmal folgende Fragen stellen:
Welche Ausstrahlung haben wir? Sieht und hört man uns an, wie begeistert wir von Jesus sind? Wer steht in unserem Leben an erster Stelle?
Berit Knorr
Gebet: Vater im Himmel, ich weiß, ich bin nicht Johannes, aber auch ich möchte, dass Menschen durch mich von deiner Liebe erfahren und spüren, dass ich dein Kind bin. Ich frage mich oft, was andere in mir sehen? Sehen Sie wirklich ein Stück von dir, oder kämen Sie gar nicht auf die Idee, dass ich doch dein Kind bin? Hilf mir, ich möchte jemand sein, der dich ehrt und durch dich lebt und liebt. Amen
Lied: Steve Coviello – Herr mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens