„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 26. Oktober 2022

Mittwoch, 26. Oktober

„Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“ (Johannes 3, 17)

Muss mich jemand retten?

Gerettet werden muss ich doch nur aus einer Notsituation, aus der ich mich nicht selbst befreien kann. So beispielsweise bei einem Unfall in den Bergen, wenn mich die Bergrettung aus einer ausweglosen oder lebensbedrohenden Lage befreien muss – vielleicht sogar mit einem Helikopter aus der Luft. Oder bei einem Autounfall, aufgrund dessen ich nicht aus eigener Kraft das Auto verlassen kann und die Rettungskräfte die Karosserie aufschneiden müssen.

Warum muss dann Gott mich retten durch seinen Sohn Jesus Christus?

Das muss er doch nur, wenn ich in einer ausweglosen und lebensbedrohenden Situation bin. So fühle ich mich aber gar nicht. Vielleicht bin ich es aber trotzdem – und merke es nur nicht. Vielleicht bin ich mir dessen nur nicht bewusst.

Möglicherweise ist aus Gottes Sicht meine Situation gar nicht so rosig…

Denn offensichtlich sieht Gott bei jedem Menschen, dass er Rettung nötigt hätte.

Aber warum?

Gott hat uns Menschen als Gegenüber geschaffen. Er möchte Gemeinschaft mit seinem Gegenüber pflegen, das Leben mit ihm teilen. Was aber trennend zwischen Gott und uns Menschen steht, ist die Sünde, die Zielverfehlung. Die Tatsache, dass wir Menschen sein wollen wie Gott und unser Leben selbst bestimmen wollen.

Man kann unser Leben mit einer Autofahrt vergleichen bei der ich mich ganz unterschiedlich verhalten kann:

  1. Ich kann mich ans Steuer setzen und Jesus auf die Rückbank verbannen. Schließlich bestimme ich ja wo es langgeht, in welche Richtung und wie schnell. Mitfahren darf er –  aber mehr nicht.
  2. Ich kann mich ans Steuer setzen und Jesus darf auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Allerdings sollte er sich raus halten, wenn er nicht gefragt wird. Erst in brenzligen Situationen, oder wenn ich mein Leben an die Wand gefahren habe, dann ist er gefragt und soll mir gefälligst umgehend aus der Situation heraushelfen.
  3. Oder aber ich kann mich auf den Beifahrersitz setzen und Jesus das Steuer überlassen. Dann bestimmt er, wo es lang geht und wie schnell.

Letzteres geht uns irgendwie gegen den Strich. Aber genau das ist Zielverfehlung.

Gott verurteilt uns dafür nicht, sondern er möchte uns aus unserer verfahrenen Situation retten. Dann, wenn wir uns das eingestehen und seine Vergebung annehmen – nicht mit Zwang.

Sitzt Du noch am Steuer?

Helmut Haas

Vater im Himmel, danke, dass du mich liebst. Du hast deinen Sohn gesandt, damit ich durch ihn gerettet werde. Du siehst mich mit all meinen Verfehlungen. Danke, dass du mir in deiner Liebe und Barmherzigkeit vergibst. Führe und leite du mich durch diesen Tag.

Amen

Lied: Jesus meine Hoffnung lebt…

Veröffentlicht in Tagesimpulse.