Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 27. November
So hütet euch nun, dass ihr den Bund des HERRN, eures Gottes, nicht vergesst, den er mit euch geschlossen hat, und nicht ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt, wie es der HERR, dein Gott, geboten hat. 5. Mose 4,23
Mach Dir kein Bildnis von Gott! Was Mose in seiner Mahnrede dem Volk Israel einschärft, ist selbst ein göttliches Gebot, das das erste Gebot ergänzt (2.Mose 20,4). Gemeint sind damit zunächst figürliche Statuen, wie man sie auch heute noch in Tempeln in Indien, Südostasien und China findet. Das jeweilige Standbild wird als Repräsentant der betreffenden Gottheit angesehen, der man Opfergaben darbringt, verbunden mit einem menschlichen Wunschdenken: Ich gebe Dir [Gott] ein Opfer, damit Du mir und meiner Familie Gutes erweist.
Vernünftigerweise sagen wir uns, dass das nicht funktionieren kann. Was aus menschlicher Vorstellung geschnitzt oder gegossen ist, vermag nicht Gott zu vergegenwärtigen. Und doch wird heutzutage gefragt: Was ist dein Bild von Gott, wie stellst Du ihn dir vor? Mit einer Antwort auf diese Frage tue ich mir schwer. Wenn von eigenen, geistigen Gottesbildern die Rede ist, kann ich nicht erkennen, was sie mir bringen. Gottesbilder leben nicht; außerhalb meines Bewusstseins zeigen sie keine eigene Wirkung. Und so wird mich auch keine Gottesvorstellung – mag sie noch so vernünftig oder einleuchtend sein – aus dem Tod auferwecken können.
„Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung.“ (Kolosser 1,15) Um Gott wirklich zu begegnen und seine Nähe zu erfahren, richten wir uns auf Jesus Christus aus. Er ist das lebendige Bild Gottes. Durch ihn nimmt uns Gott in seinen gütigen Blick. In der Adventszeit bereiten wir auf Gottes wunderbaren Weihnachtsblick vor, wie er sich in der Geburt seines Sohnes zeigt.
Jochen Teuffel
Jesus, Gesalbter und Erhöhter, im Himmel regiert deine Gerechtigkeit, in deiner Gegenwart herrscht Friede. So komm in Macht und Herrlichkeit zu uns; befreie die Schöpfung aus der Gewalt des Bösen. Dir sei Ehre, Preis und Anbetung von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 24 vorgesehen.
Zum Abschluss das „Die Nacht ist vorgedrungen“ (EG 16/Gl 220) zum Anhören.