Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 28. Dezember
„Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“ Psalm 42, 12
Es geht ihm nicht gut, dem Schreiber von Psalm 42, einem der Söhne Korachs.
Er ist von Feinden umgeben, die ihn verspotten, er fühlt sich von Gott im Stich gelassen und sogar von Gottes „Wassermassen“ überwältigt (V. 8).
Er sehnt sich nach Gott wie der „Hirsch lechzt nach frischem Wasser“ (V. 2), aber Gott scheint fern zu sein.
Er weint Tag und Nacht, weil die Leute sich über ihn und Gott lustig machen. Und es fällt ihm keine passende Antwort ein, denn er hat selbst das Gefühl, dass Gott ihn vergessen hat (V. 10).
Eine ziemlich krasse Situation, aber ich kann mir vorstellen, dass wir das so oder ähnlich selbst schon erlebt haben. Dass wir uns von Leuten entmutigt und von Gott verlassen gefühlt haben. Dass die Verzweiflung in Wellen über uns zusammenschlug und wir nicht mehr wussten wie es weitergehen soll. Und was haben wir dann gemacht? Wie ging es letztendlich doch weiter?
Der Psalmschreiber hat sich jedenfalls nicht unterkriegen lassen. Ja, er hat Gott die Ohren voll gejammert. Aber er hat sich auch dran erinnert, dass er schon gute Zeiten hatte, in denen er Gott loben und ihm danken konnte.
Und wie ein Refrain in einem Lied, kommt nach jeder „Klagestrophe“ dieser Vers, der heute die Losung ist. Aus jedem Loch hofft sich der Schreiber wieder heraus, denn er weiß, dass Gott sein Gott und seine Hilfe ist. Er erinnert sich an die guten Zeiten (V. 5) und daran, dass der HERR seine Güte sendet und Gebet hört (V. 9).
Vielleicht versuchen wir das auch mal, in der nächsten Krise. Führen wir ein kleines Selbstgespräch mit unserer Seele und erinnern wir sie daran, „dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“
Cornelia Letting
„Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigheit, der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.“ (Psalm 103, 1 – 5)
Amen