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„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 28. März 2022

Montag, 28. März

Vor dem Herrn her kam ein großer und gewaltiger Sturmwind, der Berge zerriss und Felsen zerbrach, in dem Sturmwind aber war der Herr nicht.

Und nach dem Sturmwind kam ein Erdbeben, in dem Erdbeben aber war der Herr nicht. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer, in dem Feuer aber war der Herr nicht.

Nach demFeuer aber kam das Flüstern eines sanften Windhauchs. 1.Könige 19, 11-12

Elia hatte so viel mit Gott erlebt. Kurz zuvor hatte er dem israelitischen Volk am Berg Karmel noch bewiesen, wie groß und mächtig Gott und wie wirkungslos und schwach Baal ist, den sie und Ahab angebetet hatten

Jetzt saß er in einer Höhle am Horeb, dem heiligen Berg, und war am Ende seiner Kräfte, er wollte und konnte nicht mehr!

Jahrelang war er für den Herrn unterwegs gewesen, hatte alles getan, was ER ihm aufgetragen hatte, hatte Wunder um Wunder erlebt, aber jetzt , jetzt lies er sich fallen und wollte nur noch sterben. Er fühlte sich unendlich einsam und verlassen.

Und in diese Schwachheit hinein spricht Gott zu ihm!

Gott sagt: Elia, Geh hinaus und stell dich auf den Berg vor den Herrn, denn der Herr wird vorübergehen.

Was jetzt kommt, bringt mich jedes Mal zum Staunen

Gott begegnet Elia nicht im Sturm, nicht im Feuer und auch nicht im Erdbeben, nein, sondern im leisen Säuseln

Dieser große und mächtige Gott begegnet Elia im flüstern eines sanften Windhauchs.

Ich stelle mir gerade vor, wie ich völlig erschöpft auf einer Bank im Garten sitze und ein leichter, zärtlicher Abendwind über meine Haut streichelt und Gott zu mir sagt: ich bin da, ich höre dich, ich weiß, wie es dir geht. Vertraue mir!

Gott ist eben so oft ganz anders als wir es erwarten. ER ist da, wo wir ihn gar nicht vermutet hätten.Und vielleicht auch so manches mal übersehen haben.

Jesus kam auch so ganz anders auf diese Welt, als es die Menschen damals erwartet hatten. Er kam in einem Stall zur Welt, nicht in einem Palast. Und seine irdische Familie war weder reich noch mächtig.

Die Menschen damals und auch heute konnten und können nicht begreifen, wie Gott ein ganz normaler, verletzlicher Mensch werden konnte.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir auch heute meinen, Gott nicht zu sehen oder zu spüren.

Vielleicht erwarten auch wir Gottes eingreifen mit starker und mächtiger Hand, mit Donner und Blitz und übersehen dabei den sanften Windhauch, die kleinen schönen und friedlichen Momente, den Sonnenstrahl auf unserer Haut, den freundlichen Blick und das Lächeln unseres Gegenüber?  

Gott ist da,auch wenn Sie am Boden liegen. Er ist da! Viel zärtlicher und liebevoller als Sie es erwarten!

Berit Knorr

Lieber Vater, wie oft frage ich mich, wo du bist, ob du mich überhaupt wahrnimmst, ob es stimmt, dass du mich kennst wie kein anderer, weil ich dich nicht spüren kann, weil mir die Distanz zwischen uns unüberwindbar erscheint. Dabei bist du da, und ich sehe es nicht, weil ich nicht damit rechne, weil ich ganz andere Vorstellungen von dir habe . Schenke mir doch bitte, dass ich erkenne, wie sehr du mich liebst.

Lass mich den Windhauch spüren, lass mich die kleinen Wunder vor mir sehen, lass mich erkennen wie liebevoll und fürsorglich du bist.

Amen

Als heutige Bibellese ist Johannes 15, 1-8 vorgesehen.

Liedvorschlag: Ich steh zu dir; Cae Gauntt  https://youtu.be/hUBICW2Gr68

Veröffentlicht in Tagesimpulse.