Mittwoch, 28. September
„Jesus kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.“ (Lukas 22, 41 – 43)
»Was er will, das hat er nicht und was er hat, das will er nicht.«
Schon in jungen Jahren will der Mensch seinen Willen durchsetzen. Trotzalter nennt man diese Phase. Bei manchen Menschen dauert diese Phase ein Leben lang. Der Mensch ist von Grund auf bestrebt seinen eigenen Willen durchsetzen. Manchmal auch ohne Rücksicht auf Verluste.
Ganz anders bei Jesus. Selbst in der existenziellen Phase seiner Passion – als es im Garten Gethsemane, vor seiner Gefangennahme, um die Entscheidung zwischen Leben und Tod ging – stellte er seinen Willen unter den des Vaters im Himmel.
»Nicht mein, sondern dein Wille geschehe…«, so unterstellte Jesus sich der Entscheidung des Vaters im Himmel mit allen Konsequenzen. Und starb stellvertretend für unsere Schuld am Kreuz, damit wir leben können.
In unserer Welt geht es meist um 3 Worte: ich, mir, meins. Von Hause aus sind wir Menschen egozentrisch, stellen uns und unsere Bedürfnisse in den Mittelpunkt unseres Lebens. Und beklagen uns, dass die anderen Menschen immer nur an sich denken würden.
Jesus will uns als seine Nachfolger eine andere Lebensperspektive aufzeigen. Es geht nicht darum, dass wir unseren Willen in der Welt durchsetzen. Sondern es geht darum, dass wir nach dem Willen des Vaters im Himmel fragen. Und nicht nur fragen, sondern seinen Willen auch tun – in unserem Alltag in die Tat umsetzen.
Das fällt uns von Hause aus nicht leicht, denn wir müssen dadurch unser Ich zurücknehmen. Uns nicht mehr so wichtig nehmen. Uns nicht mehr in den Mittelpunkt rücken.
Aber der Vater im Himmel lässt uns damit nicht alleine. Er bietet uns seinen Heiligen Geist. Durch ihn können wir seinen Willen erkennen und uns bei der Umsetzung in unseren Alltag führen und leiten lassen.
Es gilt, dass wir unser Leben, unseren Alltag, jeden Tag neu von seinem Heiligen Geist bestimmen lassen.
Helmut Haas
Herr Jesus Christus, du hast immer nach dem Willen des Vaters im Himmel gefragt und dein Leben danach ausgerichtet. Wir wollen oft genug unseren eigenen Willen durchsetzen und fahren dabei unser Leben an die Wand. Lass uns von dir lernen, dass wir nach dem Willen des Vaters im Himmel fragen und unser Leben danach ausrichten. Hilf uns durch deinen Heiligen Geist.
Amen