Sonntag, 29. Dezember
Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Johannes 1,14b)
„Lass mich deine Herrlichkeit sehen“ verlangt Mose von Gott am Berg Sinai (2.Mose 33,18). Gott geht darauf ein und sagt sich Mose im Vorübergehen zu, freilich mit einer Einschränkung: „Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten […], du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.“ (33,22f)
Was Gott Mose vorenthalten hatte, ist für uns in Jesu Geburt Wirklichkeit geworden: „Wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ (Johannes 1,14b EÜ) Gottes ganze Größe, seine ganze Macht, all seine Barmherzigkeit und Treue sind dem Neugeborenen ins Gesicht geschrieben. So haben wir uns an Weihnachten Jesus Christus vor Augen führen lassen.
Gottes Herrlichkeit genügt, wenn sie in unsere Seele eindringt und unser Leben erfüllt. Paul Gerhardt hat dafür in der vierten Strophe seines Liedes „Ich steh an deiner Krippen hier“ die passenden Worte gefunden: „Ich sehe dich mit Freuden an / und kann mich nicht satt sehen; / und weil ich nun nichts weiter kann, / bleib ich anbetend stehen. / O dass mein Sinn ein Abgrund wär / und meine Seel ein weites Meer, / dass ich dich möchte fassen!“
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, in deinem Sohn Jesus Christus erblicken wir das Heil der Welt. Ihn preisen wir als unseren Heiland und Erlöser. Leite uns nach deinem Willen, damit wir in deiner Güte anderen Gutes tun. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 2 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied Ich steh an deiner Krippen hier (EG 37) zum Anhören.