Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 29. November
„Jesus sprach zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?“ Johannes 6, 67
Es ist ja auch wirklich schwer zu verstehen, geschweige denn zu erklären: Jesus hatte über seinen Tod gesprochen, darüber, dass er das Brot des Lebens ist und dass dieses Brot sein Fleisch ist, das er geben wird, damit die Welt leben kann (vgl. Johannes 6, 47 – 51).
Noch heute gibt es viel Unverständnis über Jesu Opfertod und das Abendmahl bei Menschen, die nicht zu Christus gehören, und heiße Diskussionen über Details unter den verschiedenen christlichen Gruppen.
Für viele, die ihm damals zuhörten, war das zu viel – sie wendeten sich von ihm ab. Ob sie woanders ihr Glück gefunden haben?
Jesus fragt auch seine zwölf engsten Begleiter, ob sie weggehen wollen. Aber diese Jünger hatten schon einen tieferen Einblick bekommen, hatten mit Jesus gelebt und von ihm gelernt. Und so sagt Petrus in einem Moment wahrer Einsicht: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (V. 68)
Vieles, was mit dem Glauben an den dreieinigen Gott zu tun hat, ist für Außenstehende unverständlich. Angefangen schon mit dieser Dreieinigkeit, über Selbstaufgabe und Nächstenliebe, bis zum Abendmahl und Jesu Tod am Kreuz zur Vergebung der Sünde. Und es fällt mir selbst oft schwer, diese Dinge zu verstehen oder zu erklären, weil so vieles nicht der Logik folgt, die man in der „Welt“ lernt.
Aber durch Gottes Gnade darf ich glauben und erkennen, dass Jesus der Heilige Gottes ist, der Heiland, der für mich gestorben ist, damit ich ewiges Leben haben kann (s. auch Epheser 2, 8). Aus dieser Richtung – sozusagen vom Ende her – werden dann auch alle anderen Dinge verständlich, ergeben Sinn und bringen Zuversicht.
Und deshalb kann ich, wenn Jesus mich fragt, ob ich auch weggehen will, sagen: Herr, ich verstehe zwar noch nicht alles, was Du in Deinem Wort sagst, aber ich glaube, dass Du der Erlöser bist – wohin sonst sollte ich gehen?
Cornelia Letting
„Herr, wohin sonst sollten wir gehen? Wo auf der Welt fänden wir Glück? Niemand, kein Mensch, kann uns so viel geben wie Du. Du führst uns zum Leben zurück. Nur Du, nur Du schenkst uns Lebensglück.
Aus Deinem Mund höre ich das schönste Liebeslied. An Deinem Ohr darf ich sagen, was die Seele fühlt. An Deiner Hand kann ich fallen und Du hältst mich fest. An Deinem Tisch wird mein Hunger gestillt. Herr, wohin sonst sollten wir gehen?“ (T. Eichholz-Müller)
Amen