Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 29. September
Du sollst den Fremden lieben wie dich selbst. 3. Mose 19,34
„Was will der hier bei uns? Der gehört doch gar nicht zu uns.“ Menschen mit anderem Aussehen und anderer Sprache wohlwollend zu begegnen fällt nicht leicht. Wo es an Vertrautheit fehlt und Gemeinsamkeiten nicht offensichtlich sind, tun sich eigene Vorbehalte auf. Im eigenen Lebensraum kommt man mit Fremden nicht ohne weiteres zurecht.
Nun weist Gott sein Volk Israel an, Fremde so zu lieben wie sich selbst. Und Jesus fügt für Christen hinzu: „Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen!“ (Lukas 6,27) Wer wird diesen Anweisungen gerecht? Ich finde in mir nicht die Bereitschaft und die Fähigkeit, sie zu erfüllen. Aber Jesus Christus wird mich zur Besinnung bringen. Schließlich liebt er den mir Fremden (bzw. die mir Fremde) genauso, so wie er mich göttlich und menschlich liebt.
So stelle ich mir hinter einem fremden Menschen Christus vor. Dessen Liebe gilt dem anderen und mir selbst gleichermaßen. Die Liebe zum Nächsten bzw. zum Fremden wird nicht in mir selbst geboren, sondern in Jesus Christus gefunden.
Jochen Teuffel
HERR, Du unser Gott, in deinem Sohn kommt deine Liebe zu allen Menschen. Öffne unsere Augen, unsere Ohren und unser Herz, dass diese Liebe auch bei uns einzieht. Dein Geist zeige uns die Liebeswürdigkeit von Menschen, die uns fremd sind. Durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 142 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied Ubi caritas et amor zum Anhören.