Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 30. November
„Jesus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ Johannes 6, 35
Heute morgen habe ich genau zu diesem Vers gehört, dass Brot universell und kulturübergreifend das Grundnahrungsmittel sei, dass überall auf der Welt Menschen wenigstens noch Brot haben, wenn alles andere fehlt.
Nun, zumindest für Kenya stimmt das nicht ganz. Hier ist Brot ein Luxusgut, etwas, das Väter ihren Familien mitbringen – statt Blumen und Süßigkeiten – das Erste, auf das verzichtet wird, wenn das Geld knapp ist. Immer wieder staunen die Leute hier, dass wir in Deutschland sogar zweimal am Tag Brot essen…
Schon oft haben wir darüber gelacht und gesagt, für die Kenyaner müsste diese Stelle heißen: „Ich bin das ugali des Lebens.“ Ugali ist weißes Maismehl in Wasser gekocht, bis es die Konsistenz von Grießschnitten hat. Das ist hier das Grundnahrungsmittel, ohne das geht’s nicht, alles andere an Beilagen ist optional. Japhet erzählt, dass sie als Kinder manchmal ugali hatten, mit ugali als Beilage, weil es für nichts anderes gereicht hat.
Wie dem auch sei, Jesus ging es sicher nicht um unsern vollen Bauch, auch wenn ihm unser leibliches Wohl durchaus am Herzen liegt.
Was er sagt ist, dass er das „Grundnahrungsmittel“ für unser Leben ist, dass ohne ihn unsere Seele verhungert und verdurstet. Oder anders herum, dass wir, wenn wir zu ihm kommen, nie mehr Hunger haben müssen, nach Liebe, nach Anerkennung, nach Barmherzigkeit. Und all das ist völlig unabhängig von Getreideexporten, Dürrekatastrophen oder Marktwirtschaft. Es ist ganz frei zu haben für Jede und Jeden, der zu Jesus kommt und ihn darum bittet.
Scheuen wir uns also nicht, ihn darauf anzusprechen, versuchen wir nicht, unser eigenes „Brot“ zu verdienen, denn zwei Verse weiter sagt er auch: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gesegnete Adventszeit, mit Tee und Plätzchen, aber vor allem in der Erwartung auf das „Brot des Lebens“.
Cornelia Letting
Jesus, heute will ich Dir Danke sagen dafür, dass Du mir alles gibst, was ich brauche, in diesem Leben und auch im nächsten. Bitte bewahre mich vor der Dummheit, selbst für mich sorgen und mir meinen Platz im Himmel „verdienen“ zu wollen.
Du hast alles aufgegeben und bist als Mensch zu uns gekommen, damit wir in Dir Brot und Wasser für Leib und Seele haben können, jetzt und alle Zeit.
Amen