Wie kaum ein anderer Sportler verkörpert ein Marathonläufer, was ein Lebenslauf zu bedeuten hat. Mit Entschlossenheit und Ausdauer richtet er sich auf das unsichtbare Ziel aus und hält den Laufschritt. Der Läufer hat keine Wahl, kann nur weiterlaufen oder muss unterwegs aufgeben.
Die digitalen Medien hingegen sehen etwas Anderes vor: Bilder und Videos auf Smartphones, Musik aus portablen Lautsprechern, Spielwelten an Computern – alles ist schon da. Es muss nicht erst erreicht werden, sondern bietet sich distanz- und mühelos zur eigenen Wahl an.
Was augenblicklich gewählt worden ist, befriedigt jedoch nur kurzzeitig. Leben im Wahlmodus heißt weiterwählen, weil keine Wahl dauerhafte Erfüllung geben kann. In der Gegenwartswahl findet sich kein dauerhaftes Glück.
Lebensglück bedarf Ziele, auf die ich mich ausrichte und Schritt für Schritt zubewege, wo mir Konzentration und Ausdauer abverlangt werden, wo ich mit Frustration zurechtkommen muss und wo ich dennoch dranbleibe.
Selbstgesetzte Ziele können mich im Leben weiterbringen, aber sie sind mir nicht Lebensziel. Über all die eigenen, vergänglichen Vorhaben hinweg braucht es das eine Ziel, wo ich mit meinen eigenen Leben endgültig ankommen. Andernfalls verliere ich irgendwo unterwegs mein Leben.
Wenn Jesus Christus von sich sagt „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Johannes 14,6), sieht er für uns das ewige Leben beim dreieinigen Gott vor. In seiner gütigen Gegenwart erfüllt sich mein Leben. Mein Leben ist mehr als ein befristetes Dasein, mehr als das, was sich zwischen Geburt und Tod ereignet; mein Leben hat sein Ziel bei Gott.
Ich richte mich auf Jesus Christus aus und mache mich auf den Weg – besser ich laufe los. Es mag ein langer Lebenslauf werden, der vor mir liegt. Was da unterwegs auf mich zukommt, weiß ich nicht. Ich laufe weiter, ihm entgegen. In Glauben an sein Wort wird er mich am Ziel stellen, egal wie weit ich aus eigener Kraft komme.