Freitag, 28. Oktober
Kinder, die das Gesetz nicht kennen, sollen es auch hören und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten, alle Tage. 5. Mose 31,13
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – so sagt es der Volksmund. Und wir nicken und sagen: Da ist schon etwas dran. Was Menschen in ihrer Kindheit oder Jugendzeit gelernt haben, das bleibt ihnen ein Leben lang. Gedichte aus der Schulzeit sind da eigentlich nur eine Kleinigkeit, viel spannender ist Gelerntes, das sich in Haltungen ausdrückt. Unsere Tochter zum Beispiel war in einem integrativen Kindergarten. Das ist ein Kindergarten, den Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam besuchen. Der Umgang mit Menschen mit Behinderung ist ihr aus dieser Zeit selbstverständlich. Sie empfindet keine Barriere oder Scheu. Ähnliches gilt für den Glauben: Was ich als Kind in mich aufgenommen und verinnerlicht habe, das bleibt mir: Die Überzeugung, dass Gott da ist. Das feste Vertrauen, dass er es gut mit mir meint. Aber auch bestimmte Verhaltensweisen, vielleicht das Abendgebet oder dass ich in eine Kirche gehe und dort eine Kerze anzünde als Zeichen meines Gebets.
Auch die Bibel weiß darum, wie wichtig es ist, schon als Kind von Gott zu hören und davon, wie er möchte, wie wir leben sollen. Interessant, denn damals waren Kinder eigentlich noch keine richtigen Menschen. Aber dass es gut ist, von klein auf an von Gott zu hören – das sollte ins Bewusstsein kommen. Und zwar gerade Kinder, die noch nichts von Gott gehört haben, gerade sie sind im Blick.
Ich möchte Sie ermutigen heute vor Gott darüber nachzudenken, was Sie von ihm schon von Kinder- und Jugendbeinen an gehört und im Herzen behalten haben.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Vor Dir, Gott, bin ich jetzt. Manches von Dir begleitet mich fast schon immer, Anderes ist im Laufe meines Lebens dazugekommen. Heute danke ich Dir, dass Du immer bei mir warst. Amen
Ökumenische Bibellese: Offenbarung 15, 1 – 4
Lied: Ich singe dir mit Herz und Mund (moderne Version) https://www.youtube.com/watch?v=VZX0Y_KkP58