Vöhringen, 26. August 2023
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
Das gab es früher schon, die Überheblichkeit von Denkern gegenüber werktätigen Menschen, so wenn der römische Philosoph Cicero schreibt: „Alle Handwerker befassen sich mit einer schmutzigen Tätigkeit, denn eine Werkstätte kann nichts Edles an sich haben.“ Bei Schulabgängern sind handwerkliche Berufe gegenwärtig nicht allzu hoch im Kurs. Man will lieber studieren oder aber einer vermeintlich kreativen Tätigkeit am Bildschirm nachgehen. Schon jetzt zeichnet sich im Handwerk ein Arbeitskräftemangel ab, der Annehmlichkeiten unseres Lebens zukünftig in Frage stellen wird.
Was das Handwerk auszeichnet, ist in seinem Namen schon angelegt, nämlich das eigene Werk. Wer mit eigenen Händen gekonnt tätig ist, bewerkstelligt etwas, das sich in aller Regel sehen lassen kann. Darin ahmt er seinem Schöpfer nach. So wird Gott in den Psalmen wiederholt auf sein Handwerk angesprochen: „Du hast vorzeiten die Erde gegründet, / und die Himmel sind deiner Hände Werk.“ (Psalm 102,26) „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.“ (Psalm 19,2)
Wenn wir auf etwas schauen können, was wir eigenhändig geschaffen haben und was auch anderen zugutekommt, findet Gottes Segen zu uns, wie es ja aus dem Munde Moses für Israel heißt: „Der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allem Werk deiner Hände.“ (5.Mose 2,7)
So bete ich: Gott, unser Vater, Himmel und Erde sind das Werk Deiner Hände. So sehen wir auf unsere Hände, die Du uns gegeben hast. Segne, was sie anpacken und bearbeiten. Bewahre sie vor Verletzung. Gib Kraft und Ausdauer, damit unser Werk nicht hinfällig wird. Lass unsere Hände vollbringen, was auch anderen zugutekommt. Durch Jesus Christus. Amen.
Am morgigen Sonntag, 27. August, feiern wir schon um 9.30 Uhr (wegen der Ferienordnung) den Predigtgottesdienst mit Vikar Sebastian Ziegler in unserem Gemeindehaus.
Gott segne euch und behüte euch.
Euer Jochen Teuffel
Pfarrer