Vöhringen, 1. Februar 2025
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
„Früher war alles besser; da herrschten bei uns noch Recht und Ordnung.“ Wenn man mit der gesellschaftlichen Entwicklung der Gegenwart nicht zurechtkommt, wird schnell die Vergangenheit verklärt – die gute alte Zeit: Es muss nur so wieder werden, wie es früher war. Mit einer Sehnsucht nach dem ‚Früher‘ kommen wir jedoch in der Gegenwart nicht weiter. Vergangenheiten lassen sich nicht wiederherstellen.
Gott sieht für uns keine verklärte Vergangenheit vor, heißt uns doch seine Stimme: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5) Wir brauchen göttliche Verklärung in der Gegenwart, genauer in der Gegenwart Jesu Christi. Er über uns mit seinem Schlusswort am Kreuz: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30) Nicht das, was uns noch alles verloren gehen mag, entscheidet über unsere Lebenszukunft; Gott eröffnet uns einen unvergänglichen Lebensraum, der von der wunderbaren Liebe seines Sohnes erfüllt ist: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ (Jeremia 31,3)
Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jesaja 60,2) Das ist das Himmelslicht, das unsere Trübsinn morgentlich durchbricht: „Morgenglanz der Ewigkeit, / Licht vom unerschaffnen Lichte, / schick uns diese Morgenzeit / deine Strahlen zu Gesichte / und vertreib durch deine Macht / unsre Nacht. // Deiner Güte Morgentau / fall auf unser matt Gewissen; / lass die dürre Lebens-Au / lauter süßen Trost genießen / und erquick uns, deine Schar, / immerdar.“
So bete ich: HERR Gott, himmlischer Vater, in das ewige Licht deiner Herrlichkeit hast Du deinen Sohn verklärt. Zieh uns zu ihm hin, dass wir dem Trübsinn dieser Tage entkommen und ihm nachfolgen auf dem Weg in dein Reich. Durch Jesus Christus, uns Anfänger und Vollender des Glaubens. Amen.
Am morgigen Sonntag, 2. Februar, feiern wir in der Martin-Luther-Kirche um 10.00 Uhr den WegweiserGottesdienst. Helmut Haas predigt zum Thema „Gnade dir Gott – oder doch lieber: Gnade vor Recht ergehen lassen?“. Wir dürfen gespannt sein.
Gott segne euch und behüte euch. Er bewahre euch vor allen Irrwegen und festige eure Herzen in seiner Liebe.
Euer Jochen Teuffel
Pfarrer