Vöhringen, 1. November 2025
Liebe Mitchristen in der Gemeinde,
Häuser in Vöhringen und Bellenberg haben ihre eigenen Geschichten. Im Lauf der Jahre kann man vieles verändern – Räume werden aus- und umgebaut, zusätzliche Zimmer entstehen, manchmal wird sogar ein weiteres Geschoss aufgestockt. Doch eines bleibt unverrückbar: das Fundament. Es trägt alles, auch wenn man es nie sieht. Ohne Fundament steht kein Haus.
Paulus vergleicht im 1. Korintherbrief unser Leben als Christen mit so einem Haus. Wir sind Teil von Gottes Bau, und das Fundament ist Jesus Christus. Er schreibt: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Kor 3,11) Unser Glaube, unsere Kirche, unsere Gemeinschaft – sie leben davon, dass Jesus der feste Grund ist, auf dem wir stehen. Nicht unsere Vorstellungen oder Erfolge halten uns zusammen, sondern er.
„Gott hat uns einen Grund gelegt, darauf wir fußen sollen, Jesus Christus, und durch ihn gen Himmel steigen.“ (Martin Luther) Glaube stellt uns im wahrsten Sinn des Wortes auf die Füße. Wer mit beiden Beinen im Leben steht, spürt, was ihn trägt – mal fest, mal wankend. In Zeiten, in denen der Boden unter uns unsicher wird, dürfen wir mit unseren eigenen Füßen nach dem Grund tasten, der bleibt. Jesus Christus ist da – spürbar im Gebet, in der Gemeinschaft, in stiller Besinnung. Er trägt, wenn wir selbst ins Schwanken geraten. Auf ihm dürfen wir sicher stehen, auch in den Stürmen des Lebens.
So bete ich: Herr Jesus Christus, du bist das Fundament unseres Lebens. Lass uns spüren, dass du da bist – stärker als alle Unsicherheit. Schenke uns Vertrauen, Mut und Frieden, damit wir auf deinem Grund sicher stehen und weiterbauen. Amen.
Morgen, Sonntag, 2. November, feiern wir den Gottesdienst zum Reformationsgedächtnis um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Ich predige über 5. Mose 6,4-9.
Gott segne euch und behüte euch. Er bewahre euch vor allen Irrwegen und festige eure Herzen in seiner Liebe.

Euer Jochen Teuffel
Pfarrer

