Vöhringen, 31. Oktober 2020
Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.
Hoffentlich können wir uns dieses Bekenntnis in den kommenden Tagen immer wieder neu und zuversichtlich zusagen: „Der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis hell.“ (Psalm 18,29) Was da unser Leben verdunkelt mag jetzt die zweite Welle der Corona-Pandemie sein, die Gefahr einer eigenen Infektion, berufliche und familiäre Sorgen, eigene Krankheit oder gar die Eintrübung der eigenen Seele. Wir möchten für uns helle Tage, ein lichtes unbekümmertes Leben voraussehen. Und doch verliert sich unsere Aussicht in mancher Dunkelheit.
„Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.“ (1Johannes 1,5) Er sieht über finstere Zeiten hinaus und wirkt mit seiner Macht in unser Leben ein. „Ich lebe und ihr sollt auch leben“ sagt uns Jesus zu (Johannes 14,19). Er findet zu uns auch in der größten Dunkelheit und führt uns neu ans Tageslicht. In seiner Gegenwart kann die Finsternis nicht unser Leben verschlucken.
„Der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht.“ Da haben wir eigene Vorstellung, wie es bei uns licht werden soll. Mitunter zeigt sich uns die göttliche Lichtung anders als erwartet. Göttliches Licht will, das wir mit unserem Leben zu IHM finden. Schließlich heißt es für uns: „Bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ (Psalm 36,10)
So bete ich: Himmlischer Vater, Du unser Gott, Dir vertrauen wir uns für die kommenden Tage an – mit unseren Sorgen und mit unserer Unsicherheit. Behüte uns und unsere Familie vor dem Übel. Gib uns Geduld sowie offene Augen, Ohren und Hände für die Nöte der anderen. Durch Jesus Christus, der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Am morgigen Sonntag, 1. November, feiern wir in der Martin-Luther-Kirche um 10 Uhr den Gottesdienst zum Reformationsfest und um 11 Uhr den WegweiserGottesdienst „Bekennen, was bekannt sein will“.
Wegen den gestiegenen Corona-Infektionszahlen müssen wir bei unseren Gottesdiensten nunmehr permanent eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, also nicht nur beim Singen. Unter den Bedingungen der aktuellen staatlichen Maßnahmen im Kampf gegen Corona müssen wir bis auf weiteres alle Veranstaltungen und Gruppentreffen in unserer Gemeinde absagen.
Wir werden jedoch geeignete Wege finden, wie wir als Gemeinde in den kommenden Wochen in Kontakt bleiben.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Es grüßt Euch ganz herzlich
Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer