Vöhringen, 13. März 2021
Schwestern und Brüder, ihr die Gemeinde,
Barmherzigkeit sei mit euch und Friede und Liebe in Fülle durch Jesus Christus, unserem Heiland.
Was macht unser Leben auf Dauer aus? Eine geläufige Antwort lautet wohl: Was ich in meinem Leben selbst erreicht habe. Wir reden von Selbstverwirklichung und meinen damit die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Bildlich gesprochen kommt das, was in einem Samen angelegt ist, über das Wachstum zu einer Knospe, aus der sich wiederum eine Blüte entfaltet. Blütezeit des eigenen Lebens – da frage ich nach: Geht das auf Dauer gut, folgt doch auf jedes Blühen immer auch ein Verblühen.
In anderen Ländern der Welt wird die Frage nach dem Wesentlichen im eigenen Leben ganz anders – viel bescheidener – beantwortet: Dass wir genügend zu essen haben, die Kinder gesund bleiben und wir in unserer Familie miteinander Frieden haben. Mit Selbstverwirklichung wissen Menschen dort mitunter wenig anzufangen.
Für „Selbstverwirklicher“ wie auch für „Familiengenügsame“ gilt das Gotteswort beim Propheten Amos gleichermaßen: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören.“ (Amos 8,11)
Wir brauchen eine Zusage, die über unsere eigenen Lebensmöglichkeiten und auch über unsere irdische Lebensbestimmung hinausreicht. Kein Mensch kann sie uns geben, außer der eine, Jesus Christus, der selbst das Wort des ewigen Lebens beim himmlischen Vater ist.
So bete ich: HERR Gott, himmlischer Vater, in Dir ist die Freude, die unser Leben erfüllen kann. Öffne Dich, dass wir uns bei Dir wiederfinden. Befreie uns von der Schwerkraft der Sünde. Durch Jesus Christus. Amen.
Am morgigen Sonntag, 14. März, feiern wir den Predigtgottesdienst um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. In der Predigt kommt Jesu Bild des sterbenden Weizenkorns, das aus der Erde heraus seine Frucht bringt, zur Sprache.
Gerne möchten wir wieder die Kinder in unserer Kirche sehen. Dazu feiern wir am Samstag, 20. März, um 16 Uhr eine halbstündige Kinderkirche, zu der auch die Familien miteingeladen sind. Wir stellen die Geschichte des blinden Bartimäus mit Bildern vor und hören vertraute Kinderkirchenlieder.
Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit euch!
Es grüßt Euch ganz herzlich
Euer Jochen Teuffel
Evangelischer Pfarrer