„Krone des Lebens“ – Biblische Tagesimpulse, die zusagen und herausfordern – 6. Februar 2022

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:

Sonntag, 6. Februar

Als Jesus das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Matthäus 9,36

Müde und erschöpft – so lässt sich gegenwärtig bei vielen die Stimmungslage beschreiben. Beschäftigt mit der Einhaltung zahlreicher Schutzmaßnahmen, die sich immer wieder ändern, lesen und hören wir von Corona-Zahlen, die uns (noch) nichts Gutes verheißen. Jesu Blick auf das Volk scheint in gewisser Weise unserer Situation zu entsprechen. Ohne zielgerichtete Führung bleiben wir uns selbst überlassen, eben wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Wer führt uns nun aus diesem Jammertal heraus? Politikern und Wissenschaftlern wird eine solche Führung kaum noch zugetraut. Und überhaupt: Wollen wir in unserer Gesellschaft eigentlich gemeinsam geführt werden? Schließlich scheinen individuelle Selbstbestimmung und eigene Entscheidungsfreiheit für viele der höchste Lebenswert zu sein.

Für manche hat sich in der Corona-Pandemie das Lebenscredo „Ich weiß selbst am besten, was für mich gut ist“ als Irrtum erwiesen. Was wir für uns voraussehen wollen, kann uns jederzeit genommen werden. Als dürftige Geschöpfe blicken wir nicht über den Tellerrand der Gegenwart hinaus.

Wenn Jesus Menschen in seinen barmherzigen Blick nimmt, redet er ihnen kein „Macht das Beste aus euren Entscheidungen. Es wird schon gut gehen“ zu. Aus seinem Sterben und seiner Auferstehung von den Toten blickt er über deren Lebenshorizont hinaus. Wie ein guter Hirte tritt Jesus auch mir gegenüber. Im Glauben an ihn führt er mich in das Neuland, das Gott für seine Geschöpfe vorgesehen hat. Und ich stimme in den Psalm ein: „Der HERR wurde mir zur Stütze. Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hat Gefallen an mir.“ (Psalm 18,19f)

Jochen Teuffel

Herr Jesus Christus, Dein Wort zähmt Sturm und Wellen. Deine Hand reicht in die Tiefe des Todes. Wende Dich uns zu, durchdringe unsere Furcht und unsere Zweifel, der Du mit Vater und dem Heiligen Geist lebst und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Als heutige Bibellese ist Psalm 54 vorgesehen.

Zum Abschluss das Lied „Wunderbarer Hirt“ zum Anhören.


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