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„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 01. März 2023

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Montag, 1. März

„Der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige.“ Daniel 2, 47

„Der König“ ist Nebukadnezar, der babylonische Herrscher, der junge Leute aus Israel an seinen Hof nach Babel bringen ließ, darunter Daniel und seine drei Freunde.
Er hatte einen Traum gehabt und niemand außer Daniel konnte ihm erklären, was dieser Traum bedeutete. Auch Daniel hätte es nicht von sich aus gekonnt, aber er fragte Gott um Hilfe und konnte so verhindern, dass viele Menschen getötet wurden.
Nebukadnezar staunt nicht schlecht und erkennt, dass der Gott Daniels und seiner Freunde „ein Herr über alle Könige ist“.
Dies könnte das Ende der Geschichte sein und der Beginn einer wunderbaren Freundschaft… aber schon drei Verse später – wieviel das in Echtzeit ist, weiß ich nicht genau – lässt Nebukadnezar sich ein überlebensgroßes Standbild errichten und verlangt, dass alle davor niederfallen und es anbeten.
Es folgt die Geschichte von den drei Freunden im Feuerofen – und auch danach gerät er wieder ins Staunen und sagt: „Denn es gibt keinen Gott, der retten könnte wie dieser!“ (Kap. 3, 29, Neues Leben)
Man sollte meinen, jetzt hätte er es endgültig eingesehen, aber mitnichten. Wieder kommt eine Zeit, in der er sich selbst rühmt und vergisst, dass er Gott allen Reichtum und alle Ehre verdankt (Kap. 3,27). So muss er nochmal durch eine harte Prüfung gehen, wird für sieben Jahre verrückt und ausgestoßen, bevor er zur Besinnung kommt und in einem Brief an alle Nationen schreibt: „Sein Reich ist ein ewiges Reich, er herrscht von Generation zu Generation.“ (Kap. 3, 33, NL)

Wie ist das mit meinem Kurzzeitgedächtnis? Ich lass mir vielleicht keine Standbilder errichten…aber wie sehr hängt mein Selbstwertgefühl davon ab, ob andere meine Arbeit, mein Aussehen, meine Fähigkeiten loben?
Wie oft bin ich ganz schön stolz auf das, was ich erreicht hab und vergesse, Gott allein die Ehre dafür zu geben?
Wie oft folgt auf einen Moment der Erkenntnis, dass Gott mir aus der Not geholfen hat, wieder eine Phase von Eigensucht und Selbstlob?

Nehmen wir uns doch lieber Daniel zum Vorbild: bei aller Ehre, allen tollen Positionen und allem Wohlergehen, das er dort in Babel erlebte, vergaß er nie, Gott als Urheber zu nennen. Und in allen Schwierigkeiten und bedrohlichen Situationen stand er fest in seinem Glauben und wich kein bisschen von Gott ab.

„…du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Sele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft.“ (Markus 12, 30) – es hat wohl seinen Sinn, dass Jesus dieses das höchste Gebot nennt.

Cornelia Letting

Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, Du bist der einzig lebendige Gott und der Herr über alle Könige. Hilf mir bitte, das nicht zu vergessen im Trubel des Geschehens, wenn Menschen alles mögliche verehren nur nicht Dich. Bewahre mich bitte vor der Versuchung, Lob und Ehre einzustecken, die nur Dir zustehen und gib mir die Kraft und den Mut, zu Dir zu stehen, auch wenn es ungemütlich oder gefährlich wird.

Amen

Veröffentlicht in Tagesimpulse.