Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 01. November
„Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht.
Frage deinen Vater, der wird dir’s verkünden, deine Ältesten, die werden dir’s sagen.“
5. Mose 32, 7
Frag Deinen Vater, frag deine Ältesten, sagt Mose – wovon redet er denn dabei? Was sollen die Israeliten fragen?
„Ist er denn nicht euer Vater, der euch geschaffen hat? Hat nicht er euch geformt und gemacht?“ (V. 6, Neues Leben) – eher rhetorische Fragen, würde ich sagen, worauf will er wirklich hinaus?
Das fünfte Buch Mose ist ein ganzes Buch der Erinnerung; an die lange Geschichte, die Gott mit seinem Volk hat, daran, was er alles für die Kinder Israels getan hat. Das könnte eine wunderschöne Erzählung sein, ein guter Abschluss für Moses Dienst. Leider kommt im 31. Kapitel ein großes ABER.
Der HERR sprach zu Mose: „Nach deinem Tod wird dieses Volk sich mit fremden Göttern einlassen, den Göttern des Landes, in das es zieht. Es wird mich verlassen und den Bund brechen, den ich mit ihm geschlossen habe.“ (V. 16, NL)
Deswegen lässt Gott Mose das Lied aufschreiben, das im 32. Kapitel steht und aus dem die heutige Losung kommt, „damit es für mich ein Zeuge gegen sie sein kann.“ (V. 20, NL)
Wie traurig, darüber nachzudenken, dass Gott schon wusste, wie es mit Israel gehen würde, bevor er sie überhaupt ins Gelobte Land gebracht hatte. Wie traurig für Mose, zu wissen, dass das Volk sich nicht wesentlich ändern würde, dass alles Reden und Mahnen keinen wirklichen Effekt haben würde. Dabei hätten sie von ihren Vätern und Vorfahren lernen können, denn es war ja schon öfter vorgekommen, dass Israel sich von Gott abgewandt hatte – und jedes Mal war dadurch Unglück über sie gekommen.
Wir Menschen – so hab ich gehört – sind die einzigen Lebewesen, die aus den Fehlern von anderen lernen können. Oder könnten, wenn wir es denn tun wollten…
Wir müssten nicht immer wieder dieselben Fehler machen, weder im großen Weltgeschehen noch in unserem ganz persönlichen Leben. Wenn wir nur mal nachfragen würden, wenn wir ernst nehmen würden, was uns die „Alten“ erzählen, was in den Geschichtsbüchern steht – oder bei Wikipedia, auch wenn das eher mit Vorsicht zu genießen ist.
Es gibt so viele Möglichkeiten, aus der Vergangenheit zu lernen – eine nicht unwichtige ist zum Beispiel die Bibel – nutzen wir die Chance. Damit wir nicht im gleichen Unglück landen, in dem schon so viele vor uns waren.
Wenn schon, machen wir doch lieber neue Fehler – dann können später andere davon lernen 😉.
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, heute danke ich Dir wieder einmal für Deine unendliche Geduld mit mir. Wie oft mache ich die gleichen Fehler, laufe in die gleiche falsche Richtung, vor der Du mich schon mehrmals gewarnt hattest.
Und jedes Mal kann ich wieder zu Dir zurückkommen, jedes Mal bringst Du den Schaden wieder in Ordnung, den ich angerichtet habe. Hilf mir bitte, wirklich aus Deinem Wort zu lernen; es nicht nur zu lesen, sondern es auch umzusetzen in meinem Alltag.
Amen