„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 1. Januar 2023

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Sonntag, 1. Januar

Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Matthäus 7,8

Soll das etwa die Losung für das neue Jahr sein: „Es kommt, wie es kommt“? Jesus lässt solche Schicksalsergebenheit nicht gelten. Er fordert uns in seiner Bergpredigt heraus: „Bittet, so wird euch gegeben.“ (Matthäus 7,7) In Jesu Namen sollen wir Gott tagtäglich bitten. Aber ist das überhaupt nötig? Wir haben doch jeden Tag genügend zu essen, sitzen im Trockenen, frieren nicht im Winter, können unseren Körper bewegen, sind mit Mitmenschen und Familiengliedern verbunden und haben in unserem Land nun schon seit 77 Jahren Frieden.

Solange wir nicht Gott darum bitten – um das tägliche Brot, um den Frieden und um unser Wohlergehen, können wir alle diese Güter nicht dankbar annehmen. Beten legt Sprachfäden um das eigene Leben. Wie Tautropfen auf einem Spinnennetz schlägt sich göttliche Güte an den eigenen Gebetsworten nieder. So setzt sich im Gebet das eigene Leben in Beziehung zum lebendigen Gott – was er für mich schon alles getan hat und was er in Jesus Christus für mich vorgesehen hat.

Im Gebet gewinnt mein Leben an göttlicher Transparenz. Was mir selbst unklar scheint, darf ich dem himmlischen Vater anvertrauen – „dein Wille geschehe“. Mein Leben wird täglich neu im Gebet gefasst – mit dem, was ich vermisse, mit dem, was mich freut, mit dem, was mich schmerzt, mit dem, was gelungen ist, mit dem, was mich sorgt. Und am Ende scheint sein Wille durch – in Jesus Christus, auch im Dunkeln der Nacht. So wird dann die Jahreslosung 2023 zum eigenen Bekenntnis: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Genesis 16,13)

Jochen Teuffel

Himmlischer Vater, Du unser Gott, Du siehst über die Zeiten hinweg und hältst doch unser Leben im Blick. Wir bitten um Deinen Segen, dass das neue Jahr uns zum Jahr des Herrn werde, damit wir uns in seinem Namen wiederfinden – Jesus, der Christus, den Du uns zur Weisheit gemacht hast, zur Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung. Amen.

Als heutige Bibellese ist Psalm 8 vorgesehen.

Zum Abschluss das Lied „Der du die Zeit in Händen hast“ (EG 64, Gl 257) zum Anhören.

Veröffentlicht in Tagesimpulse.