Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 16. August
„Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.“ 2. Korinther 4, 16
„Der äußere Mensch“ – was tun wir nicht alles dafür, um ihn jung, hübsch und gesund zu erhalten: Kosmetik, Verzierungen, Schmuck; Sport und im Ernstfall ein paar Korrekturen… die Werbung ist voll von Möglichkeiten.
Auch für den „inneren Menschen“ gibt es vielfältige Möglichkeiten wie Bewusstheitstraining, Meditation, Coaching usw.
Nichts davon ist an sich schlecht, denke ich, schließlich sollen wir auf uns achten, weil der Heilige Geist in uns wohnt (vgl. 1. Korinther 3, 16 – 17).
Es ist aber eine Frage der Verhältnismäßigkeit und des „Wozu“.
Halte ich meinen Körper fit und versuche mit aller Kraft gut auszusehen, weil ich nicht wahrhaben will, dass ich mal alt werde und sterbe?
Verbringe ich all meine Zeit damit, gedanklich um mich selbst und mein eigenes Wohl zu kreisen, damit ich mich wohlfühle und es mir gutgeht?
Paulus verfolgt einen anderen Ansatz – zugegebenermaßen auch ziemlich intensiv:
„Wir ziehen nicht umher und verkünden uns selbst; wir verkünden Christus Jesus, den Herrn. Wenn wir etwas über uns selbst sagen, dann allenfalls, dass wir durch das, was Christus für uns getan hat, zu euren Dienern wurden. …diesen kostbaren Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen, nämlich in unseren schwachen Körpern. So kann jeder sehen, dass unsere Kraft ganz von Gott kommt und nicht unsere eigene ist.“ (V. 5+7, Neues Leben)
Hier wird klar, dass Paulus körperlich alles gibt, um anderen Menschen die frohe Botschaft von Jesus Christus zu bringen: „Von allen Seiten werden wir von Schwierigkeiten bedrängt, aber nicht erdrückt. … Wir werden zu Boden geworfen, aber wir stehen wieder auf und machen weiter.“ (V. 8+9, NL)
Aber weil er weiß, dass „…derselbe Gott, der Jesus, unseren Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken wird und uns zusammen mit euch vor sich hintreten lassen wird…“ (V. 14, NL), gibt er alles, was er hat.
Und erstaunlicherweise wird dabei sein Geist nicht schwächer oder brennt aus, wie wir das so häufig erleben. Sein innerer Mensch wird von Tag zu Tag erneuert (s.o.), er blüht auf mit jeder neuen Gemeinde, die er gründet, mit jeder Seele, die das Evangelium verstanden hat.
Das ist doch wieder mal ein schönes Beispiel für Gottes – aus menschlicher Sicht – „verdrehte“ Logik: wenn ich alles dafür gebe, Menschen zu Jesus zu führen, leidet dabei vielleicht mein Körper. Aber der zerfällt am Ende ja sowieso zu Asche, also was soll’s…
Dafür wird mein Geist, der Teil in mir, der auf ewig weiter lebt, immer wieder gestärkt und erneuert, mein Glauben wächst und wird fest.
Wozu halten wir uns fit, geistig und körperlich?
Seien wir nicht zu kurzsichtig in unseren Zukunftsplänen…
Cornelia Letting
Lieber himmlischer Vater, vielen Dank für Paulus und seine Mitstreiter. Sie haben alles gegeben, damit wir hier in Europa und anderswo von Jesus hören konnten. Hilf uns, ihrem Beispiel zu folgen, uns nicht zu viel um uns selbst zu drehen, sondern Menschen um uns herum im Blick zu haben, die Dich noch nicht kennen.
Amen