Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 14. August
Denkt an die Gefangenen, weil auch ihr Gefangene seid; denkt an die Misshandelten, weil auch ihr verletzliche seid. Hebräer 13,3
Eine andere Übersetzung lautet:
Denkt an diejenigen, die im Gefängnis sind. Fühlt mit ihnen, als wärt ihr selbst dort. Teilt das Leid derer, die misshandelt werden, als würdet ihr ihren Schmerz am eigenen Körper spüren. (NL)
Wenn ich die Nachrichten oder eine Reportage sehe, in denen von Menschen berichtet wird, die, wie auch immer, leiden, dann versuche ich für gewöhnlich, die Distanz zu wahren. Ich lasse dieses Leid, das ich höre oder sehe, nicht zu sehr an mich heran. Schließlich kann ich ja nicht jedes Mal, wenn ich die Nachrichten sehe, heulen und mit ihnen leiden?
Zu viele Menschen die ihre Hab und Gut verloren haben, zu viele Menschen die täglich vor Krieg und Gewalt fliehen, zu viele Menschen die tagtäglich auf der ganzen Welt, aber auch in meiner unmittelbaren Nähe, leiden.
Das ist aber gar nicht so einfach und gelingt mir nicht immer gut!
Also dann lieber wegschauen?- Nein, das ist auch keine Lösung!
Paulus hatte jetzt weder ein Radio, noch einen Fernseher und wurde nicht mit Horrormeldungen aus der ganzen Welt beschallt, aber die Zeiten waren hart und so hat er selbst viel schlimmes erleben müssen. Er war für Jesus und für seine Botschaft unterwegs gewesen und hatte Gewalt und Gefängnis selbst erdulden müssen. Und genau deshalb weiß er, wovon er redet!
Er war nicht nur selbst ständig im Gebet mit Gott verbunden, sondern war immer auch auf andere Christen, die sich von Gott gebrauchen ließen, angewiesen. Menschen die ihn aufnahmen, die ihn mit essen versorgten, seine Wunden verbanden, die sich für ihn einsetzten oder einen Platz zum Schlafen bereit gestellt hatten. Menschen die für ihn im Gebet vor Gott eingestanden waren.
Uns so ruft Paulus uns hier zum Handeln auf! Gott braucht auch uns um anderen zu helfen! Wir gehören zu Gottes Bodenpersonal! Und wir sind hier um sein Licht weiterzugeben.
Am einfachsten wär es ja theoretisch, und dazu müssten wir weder unseren Sessel verlassen noch den Geldbeutel zücken, wenn wir für andere Menschen beten würden.
Ein mitfühlendes, ehrliches, flehendes Gebet für Menschen, die Gottes Beistand benötigen!
Eine Meldung im Radio – sprechen wir mit Gott darüber, eine Fernsehnachricht – sagen wir Gott im Stillen, was uns belastet, ein Freund der krank ist – bringen wir ihn im Gebet vor Gott, verfolgte Christen – beten wir für sie um Bewahrung und dass sie fest im Glauben bleiben!
Immer wieder, über den Tag verteilt, mal kurz, mal länger… das täte uns nicht weh und bewirkt mehr als wir uns vorstellen können – Wir müssten nur daran denken!
Natürlich können wir auch mehr tun. Da wäre zum Beispiel ein Telefonat, ein Besuch, eine Spende oder eine andere Hilfeleistung,
Eines ist allerdings vor Gott keine Alternative: wegsehen, Herz verhärten, Ohren verschließen, nichts tun.
Denn Gott braucht jeden einzelnen von uns!
Berit Knorr
Gebet: Vater im Himmel, lass mich sehen und erkennen, was ich für meine Geschwister tun kann. Schenke mir ein mitfühlendes Herz und gebrauche mich zum Wohl für andere.
Amen
Ein Bericht von Open Doors https://youtu.be/DY5zxVLNctU
Lied: Er hört dein Gebet: https://youtu.be/kkNcvyMJmYg