Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 18. August
„Wohl denen, die sich an seine Zeugnisse halten, die ihn von ganzem Herzen suchen, die auf seinen Wegen wandeln und kein Unrecht tun.“ (Psalm 119, 2 – 3)
Ganz schön viel verlangt – oder nicht?
Und was, wenn ich weder Gottes Zeugnisse halte, noch ihn von ganzem Herzen suche, noch auf seinen Wegen wandle (sondern auf meine eigenen), noch Unrecht meide? Was, wenn ich von Gott nichts wissen will, geht es mir dann schlecht?
Mit Sicherheit nicht.
Das hat der Prophet Jeremia, zwei Verse vor der morgigen Losung, Gott schon vorgeworfen, wenn er klagt:
„Warum geht’s doch den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle?“ (Jeremia 12, 1).
Und auch der Dichter des 73. Psalms beklagte sich bei Gott über den Zustand der Gottlosen, wenn er schreibt:
„Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich. Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?“ (Psalm 73, 12 – 13).
Ist der Ehrliche also doch der Dumme, der in die Röhre schaut?
Vielleicht auf den allerersten und oberflächlichen Blick. Aber sowohl der Prophet Jeremia, als auch der Dichter des 73. Psalms wagen den zweiten Blick – und der ist ernüchternd. Was äußerlich so erfolgreich scheint, ist im Grunde gar nicht so erstrebenswert. Materieller Wohlstand mag das Leben angenehmer machen. Aber er kann dem Leben keinen Sinn geben, kann Leere nicht füllen und bietet keine Perspektive über den Tod hinaus.
Die Leere füllen, dem Leben einen Sinn und ein Ziel geben und eine Perspektive über den Tod hinaus bieten – das kann nur Gott, der sich uns in der Bibel offenbart. Seine Zusagen sind mehr wert als materieller Reichtum, der vergänglich ist. Gott aber bleibt.
Daher sollten wir ihn von ganzem Herzen suchen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben.
Sollten auf seinen Wegen wandeln, denn das sind keine Holzwege, die ins Nirgendwo führen, sondern ans Ziel. Seine Weisungen helfen uns zu einem erfüllten Leben und einem guten Miteinander.
Und Unrecht ist Gott zuwider, wir sollten es nicht tun, und wo es in unserer Macht steht auch nicht zulassen.
Bist Du dabei?
Helmut Haas
Vater im Himmel, du gibst meinem Leben Sinn. Deine Wege führen ans Ziel. Lass du mich deine Wege erkennen und gehen. Bewahre mich davor, dass ich Unrecht tue bzw. Unrecht zulasse. Dich suche ich von ganzem Herzen – heute und jeden Tag.
Amen
Lied: Wohl denen, die da wandeln…