Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 16. Dezember
In ihm leben und weben und sind wir. Apostelgeschichte 17, 28
Paulus steht in Athen auf dem Areopag und versucht den Bürgern der Stadt plausibel zu machen, wer der Gott ist, an den er glaubt. Er sucht und argumentiert – schließlich gibt er seinen Zuhörern mit auf den Weg, dass sie unwissentlich den verehren, von dem er redet: Für die Athener ist es der unbekannte Gott – sie haben vorsichtshalber einen Altar mehr gebaut, für Paulus ist es Gott, der Schöpfer der Welt, der nun die Menschen zu sich ruft durch Christus. Gott ist kein ferner Gott – so lässt er uns wissen. Sondern er ist uns nah – so nah, dass wir in ihm leben und weben und sind. Das klingt fast so, als ob wir alles eins wären. Gott in uns, wir ein Teil des Göttlichen. Ein Gottfunke womöglich in uns, der uns göttlich macht.
Es ist wahr: Wir sind – durch Christus – in ihm, und gleichzeitig ist er in uns. Wir leben in ihm und er ist doch als Schöpfer unser Gegenüber. Wir weben in ihm, wir spinnen unsere Gedanken und Pläne, wir bewegen uns in ihm – und gleichzeitig bewegt er uns.
Wo ist Gott und könnten wir einen wichtigen Gott womöglich übersehen – das haben die Athener gefragt. Wo ist Gott, hat er etwas mit mir zu tun und könnte es wichtig für mein Leben sein? So fragen wir. Paulus sagt: Er ist nah und ruft Dich. Er will etwas mit Dir zu tun haben. Das zeigt er durch die Nähe, die er zu Dir sucht. Er ist selbst Mensch geworden. Er hat Sehnsucht nach Dir, dem Menschen, den er geschaffen hat.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Jesus, ich lade Dich ein, mir nahe zu kommen. Ich brauche Deine Berührung, damit ich Gott wahrnehmen kann in meinem Leben. Amen.
Ökumenische Bibellese: Jesaja 28, 14 – 22
Lied: King of Kings https://www.youtube.com/watch?v=dQl4izxPeNU