Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 16. Oktober
Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen. Denn Geschenke machen die Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten. 5. Mose 16,19
Im Pfarrdienstgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland heißt es unter § 32: „Pfarrerinnen und Pfarrern ist es mit Rücksicht auf ihre Unabhängigkeit und das Ansehen des Amtes untersagt, Belohnungen, Geschenke, sonstige Zuwendungen oder Vorteile jedweder Art für sich oder ihre Angehörigen zu fordern, sich versprechen zu lassen oder anzunehmen.“ Dieser Paragraph setzt um, was im Alten Testament das göttliche Gesetz Richtern und Amtsleuten auferlegt hat.
In der freien Wirtschaft darf jeder auf seinen eigenen Vorteil aus sein. Aber für ein Amt, das einem anvertraut worden ist – sei es in Politik, Verwaltung und Justiz wie auch in Vereinen und in der Kirche – verbietet sich eine eigene Vorteilsnahme. Als Amtsträger darf man nicht auf den eigenen Vorteil aus sein, sondern hat anderen unparteilich zu dienen. Das ist eine bleibende Herausforderung, ein anvertrautes Amt selbstlos auszuführen. Schließlich besteht für den alten Adam – der in einem selbst quicklebendig ist – die Versuchung, sich doch etwas herauszunehmen, was einem nicht zusteht.
Von Menschen darf der Amtsträger keine Geschenke annehmen, wohl aber von Gott. In Jesus Christus hat dieser für uns die Gotteskindschaft vorgesehen. Wer im Glauben dieses Geschenk für sich angenommen hat, für den gelten die göttlichen Worte: „Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein.“ (Lukas 15,31) Gottes Kinder müssen sich nichts herausnehmen, da sie sich in seiner Güte wiederfinden.
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, Dein Wort in unserem Ohr – so schenkst Du Glauben wider den Zweifel. Dein Geist lichte unsere Herzen, dass wir uns wiederfinden als Gotteskinder mit Jesus Christus bei Dir. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 1 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Bist zu uns wie ein Vater“ (Kaa 035) zum Anhören und Mitsingen.