„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 19. Oktober 2022

Mittwoch, 19. Oktober

Der blinde Bartimäus rief: „Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her!“ Markus 10, 48 – 49

„Gewöhn dich an anders“ – das ist der Untertitel einer Serie über das Leben Jesu und die Leute, denen er begegnet.
Als ich den Vers für heute gelesen habe, musste ich daran denken, denn Jesus macht tatsächlich vieles anders, als die Leute damals oder auch wir heute das erwarten würden.

Er isst bei einem öffentlich verachteten Zolleintreiber, er bittet um Wasser bei der Samariterin am Brunnen, er hat keine Berührungsängste mit höchst ansteckend Kranken; er spricht mit hoch gebildeten Leuten genau so wie mit einfachen Bauern oder Fischern, einige davon sind sogar in seinem engsten Jüngerkreis.
Und er bleibt stehen und kümmert sich um Bartimäus, als alle Umstehenden den blinden Bettler nur zum Schweigen bringen wollen.

Wer sind unsere „Aussätzigen, Blinden, Zöllner, Samariterinnen“? Wer sind die Menschen, mit denen wir lieber nichts zu tun haben, die wir letztendlich von Jesus fern halten, weil wir denken, sie würden nicht in unsere Kreise passen? Wer sind unsere „Pharisäer, Sadduzäer und Schriftgelehrten“ – Menschen anderer Glaubensrichtungen, die nun mal leider theologisch völlig falsch liegen?

Jesus hat erklärt, geheilt, Sünden vergeben, zurechtgewiesen, geholfen und was sonst gerade nötig war. Und bei allem ging es immer darum, Menschen Gottes Liebe zu zeigen, sie auf den einzigen Weg, die einzige Wahrheit und das einzige Leben hinzuweisen.
Wir können keine Sünden vergeben, nicht immer alles erklären und vielleicht auch nicht heilen – aber Menschen auf Jesus hinweisen, indem wir sie mit Würde und Respekt behandeln, das können wir. Mit seiner Hilfe.

Cornelia Letting

Jesus, wenn ich die Geschichten in der Bibel lese, in denen Du ganz verschiedenen Menschen begegnest, bewundere ich Deine liebevolle, bestimmte Art auf sie zuzugehen, sie anzusehen, Dich um jede und jeden Einzelnen ganz besonders zu kümmern.
Hilf mir bitte daran zu denken, wenn ich das nächste Mal mit jemandem zu tun hab, der mir unangenehm ist, zu dem ich innerlich und äußerlich lieber auf Abstand gehen würde.
Wir alle leben von Deiner Gnade und Deiner Liebe, lass mich das nicht vergessen.
Amen

Veröffentlicht in Tagesimpulse.