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„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 20. Dezember 2023

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Mittwoch, 20. Dezember

„Lobe den HERRN, der dir alle deine Sünde vergibt und heilet all deine Gebrechen.“ Psalm 103, 2.3

Die Mutter einer Freundin ist kürzlich gestorben, die Freundin selbst hat einen inoperablen Hirntumor. Mein Vater ist seit vielen Jahren krank und inzwischen bettlägerig. Hier in Kenya sterben relativ viele Leute an relativ unbedeutenden Krankheiten, weil das Gesundheitssystem noch nicht so entwickelt ist. Und ich könnte weitermachen mit der Aufzählung von lieben Menschen, die gestorben sind oder unheilbar krank.
Was ist das also für ein Vers, der davon spricht, dass alle Gebrechen geheilt werden? Dass ich den HERRN loben soll – wo doch so viel Leid und Elend herrscht in der Welt.

Für mich ist es ein „Trotzdem“-Vers. Vieles verstehe ich nicht, vieles scheint mir unnötig oder sogar falsch zu sein; und trotzdem will ich Gott loben, weil ich weiß, dass er gut ist und nichts unnötig Schlimmes zulässt oder gar etwas falsch macht.
In unserer Losung heute fehlt ein wichtiger Teil des zweiten Verses. Vollständig heißt es dort: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat; der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen…“

David spricht hier sozusagen mit sich selbst, oder mit seiner Seele. Es ist ein sehr persönliches Gespräch und vielleicht ist es gut, es auch als solches zu lesen und nicht gleich auf die „ganze Welt“ umzulegen. Gott hat mit jedem Menschen seine eigene Geschichte und Vergleiche oder Verallgemeinerungen sind oft nicht hilfreich.
Ich weiß, dass Gott mir meine Sünde vergeben hat und ich vertraue darauf, dass er eines Tages auch alle meine Gebrechen heilen wird.
„Vergiss nicht“ steht da, um mich an all das Gute zu erinnern, das Gott in meinem Leben schon getan hat. In Erinnerungen zu schwelgen, wenn es einem gut geht, ist sehr schön; aber viel wichtiger ist es, sich zu erinnern, wenn es schwierig ist. Daran zu denken, in wie vielen Notlagen Gott mir schon beigestanden hat, wie oft er mich aus tiefen Tälern wieder auf grüne Weiden geführt hat, hilft mir durchzuhalten, weiterzumachen und zu vertrauen.

Beten wir für die Menschen, die es schwer haben, die krank sind und vielleicht das Vertrauen in Gott verloren haben. Beten wir, dass sie sich an das Gute erinnern, das Gott schon für sie getan hat, und dass es ihnen hilft durchzuhalten und eines Tages zu erkennen, dass tatsächlich alle Dinge zum Besten dienen müssen denen, die Gott lieben (vgl. Römer 8, 28).

Cornelia Letting

Himmlischer Vater, es passiert so vieles, was ich nicht verstehe. In meinem Leben oder im Leben von mir lieben Menschen, ganz zu schweigen vom Rest der Welt. Und trotzdem sage ich ganz bewusst: „Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat; der dir alle deine Sünde vergibt und heilet all deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.“ (Verse 1 – 5)

Amen

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Veröffentlicht in Tagesimpulse.