Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 22. April
„Jesus war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm.“ Markus 1,13
Mein Mann und ich haben uns als Erwachsene noch einmal taufen lassen, um den Bund mit Gott zu erneuern, um vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt zu bekennen: wir gehören zu IHM. Und es war unbeschreiblich für uns. Es war wie heiraten, Ostern und Weihnachten in einem. Niemals haben wir es bereut! Es war unbeschreiblich schön und wir hatten in diesem Moment das Gefühl, ganz nah am Vaterherz zu sein!
Jesus war auch gerade getauft worden und der heilige Geist kam wie eine Taube auf ihn herab! Der Beginn von etwas ganz Neuem und Großem! Jetzt kanns los gehen, so denkt man, denn Gott ist mit ihm. Nichts und niemand kann ihm jemals noch einmal schaden.
So könnte man meinen, aber dann kommt der Clou, denn:
Markus 12 lautet: ‚Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste;‘ (der Geist trieb ihn, nicht Satan!)
Und Jesus war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan! Warum denn gerade jetzt? Es hatte doch so schön begonnen! Und man vergesse hier nicht Und was hat denn Satan hier schon wieder zu tun? Und gleich vierzig Tage? Hätten denn nicht auch zwei oder drei Tage gereicht?
Aber in der Bibel ist das eben so, hier werden keine halben Sachen gemacht! 40 Tage Versuchung vom Satan, das war mit Sicherheit kein Spaß! Das war das dunkle Tal, der Sturm und was es sonst noch so an Lebenskatastrophen so gibt, auf einmal! Die Feuertaufe für das was noch kommen würde.
Erst Höhenflug, dann abgrundtiefer Fall! Da soll mal einer sagen, Jesus wüsste nicht, wie es hier auf Erden zugeht und er könnte sich nicht in unsere Gefühlswelt hineinversetzen. Ich denke, wenn einer weiß, wie es in uns aussieht, wenn es uns richtig schlecht geht, dann ja wohl Jesus selbst.
Und wieder erfahren wir: Auch Jesus war in dieser Situation nicht ganz allein, denn da waren noch die (wilden) Tiere und die Engel, die ihm dienten! Er hatte also Beistand und wurde in all dem nicht sich selbst überlassen! Aber warum dann das alles?
Ich denke, und das ist meine persönliche Meinung, gerade diese Momente, die wir nicht wollen, die wir aus unserem Leben herausschneiden möchten, die Versuchungen und Abgründe, die Verletzungen und Katastrophen, die gehören zum Leben dazu. Sie formen und prägen uns, auch wenn wir den Sinn dahinter zu Lebzeiten nie verstehen werden.
Ob getauft oder nicht, jeder Mensch hat irgendwann seine ‚40 Tage Wüste‘ zu überleben, die Frage ist nur, mit wem gehen wir da durch? Haben wir uns vorher auf Jesus eingelassen und ihn mit in unser Leben geholt oder meinen wir, wir könnten das auch allein durchstehen?
Wie sie sich sicher denken können, war auch unser Tauferlebnis, so schön es war, ‚nur‘ ein kurzer aber unvergesslicher Höhenflug in unserem Leben, aber, nie, nie niemals mehr möchten wir durch unser Leben gehen ohne diese Begleitung, ohne Jesus an unserer Seite.
Berit Knorr
Gebet: Vater im Himmel, ich bin dankbar für jeden guten Tag in meinem Leben den du schenkst. Die schlechten brauche ich nicht, aber ich weiß, egal was kommt, du bist immer an meiner Seite. Amen.
Lied: DMMK, An meiner Seite.