Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 21. April
Wer als Verleumder umhergeht, gibt Vertrauliches preis, wer aber verlässlich ist, behält Geheimnisse für sich. Sprüche 11,13
„Weißt Du schon, was derjenige gesagt (bzw. getan) hat, das geht doch gar nicht …“ So eingeleitet mögen manche Vertraulichkeiten an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden. Bekomme ich dafür empörende Zustimmung, empfinde ich dies als Genugtuung und Bestätigung. Schlecht über andere zu reden tut zumindest kurzfristig dem eigenen Gemüt gut. Deshalb wird dies so häufig im persönlichen Gespräch oder in den (sozialen) Medien getan.
„Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Zum achten Gebot führt Martin Luther in seinem Kleinen Katechismus als Auslegung an: „Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum besten kehren.“ Nimmt man Luther beim Wort, dürfte es weder üble Nachrede noch Verleumdungen geben, wie sie in den §§ 186 und 187 des Strafgesetzbuches unter Strafe gestellt sind.
Die eingeforderte Gut-Rede wie auch Vertraulichkeiten haben jedoch ihre Grenzen. Verstoßen Menschen nachweislich gegen Gesetze, kann das nicht mit Schweigen bedacht werden. Und wo man selbst seelisch oder auch körperlich verletzt worden ist, ist die eigene Klage darüber angebracht. Allerdings weist Jesus uns in der geschwisterlichen Gleichrangigkeit dazu an, zuerst den anderen unter vier Augen auf seine Verfehlung aufmerksam zu machen, bevor bei dessen Leugnung andere mit hinzuzuziehen sind (Matthäus 18,15-17).
Jochen Teuffel
Du Gott, himmlischer Vater, Deine Schöpfung singt Dir ihr Loblied – die Vögel des Himmels, die Tiere auf den Feldern und in den Wäldern. Bäume, Sträucher und Blumen – sie werfen Dir ihre Blütenpracht entgegen. Dein Geist wecke unsere Sinne und unsere Seele, damit wir dich loben und preisen. Deinem Sohn, Jesus Christus, auferstanden von den Toten, gehört unsere Zukunft. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 96 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „O Gott, du frommer Gott“ (EG 495) zum Anhören.