„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 29. April 2024

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Montag, 29. April

Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. Matthäus 21,28-29

Wie oft habe ich mir den Mund fusselig geredet und unsere Kinder aufgefordert irgendwas zu tun:

Bitte räume doch dein Zimmer auf. Mach deine Hausaufgaben! Bing die Dose vom Pausenbrot, damit wir sie in die Geschirrspülmaschine räumen können. – Die Antworten waren vielfältig 😉

In unserem Beispiel geht es um zwei Söhne die auf eine Bitte des Vaters ganz unterschiedlich reagieren.

Der Erste – er war wohl nicht so klug, oder eher rebellisch? Oder einfach nur ehrlich?

Er sagt: Ich will nicht! Nein, das mach ich nicht.– auch eine Antwort – aber die will eben keiner hören! Sie kann einen auf die Palme bringen und so manchen Konflikt heraufbeschwören. „Ich will nicht“ – wo gibt’s denn sowas?

Der vermeintlich klügere, der zweite Sohn sagt: Ja, mach ich gleich.

Es ist einfach die bequemere Antwort! Es ist das, was das Gegenüber, in diesem Fall eben der Vater, gerne hören möchte. Es verursacht am wenigsten Ärger.

Aber dann kommt die Umkehr – und zwar bei beiden Söhnen.

Und auch das kennen wir Eltern. Der eine sagt zwar, „JA, mach ich gleich‘“– tuts aber nicht.

Und der Andere – welche Überraschung – sagt „NEIN, mach ich nicht“, und tuts dann doch,

weil er es sich noch einmal gründlich durch den Kopf gehen hat lassen.

Als Mutter kann ich nur sagen – beides kostet unglaublich viele Nerven – und ich bin froh, dass die Kinder groß sind!

Und doch ist das Gefühl beim dem, der die Bitte dann doch einfach erledigt, besser!

Oder: WAS meint Ihr aber? (fragt Jesus)

Im Gleichnis geht es um den Glauben. à Gerne in der Bibel im Kontext nachlesen!

Jesus teilt hier verbale Ohrfeigen an diejenigen aus, die sich als die wahren, echten Gläubigen empfinden. Die Pharisäer, die ‚JA‘-Sager, diejenigen, die nur nach außen den Schein wahren und diejenigen belächeln, die sich ihrer Meinung nach abgewandt haben, nämlich die rebellischen ‚NEIN‘-Sager. Von oben herab beurteilen sie, ob jemand dazu gehört (oder jemals dazu gehören wird) oder nicht, ohne sich selbst zu hinterfragen.

Denn die Frage ist doch: Wer handelt aus voller Überzeugung und von ganzem Herzen?

Derjenige, der schon immer dabei war, weil‘s halt so ist, oder derjenige, der erst einmal alles hinterfragt, alles ablehnt und dann doch zum Glauben kommt? Gott braucht jedenfalls für beide gute Nerven und freut sich über den ehrlichen Umkehrer. Und über die, die ihren Glauben immer wieder ehrlich hinterfragen und prüfen! Oder? Was meint Ihr aber?

Berit Knorr

Wie geduldig bist du Herr! Du wartest und freust dich über Skeptiker, Kritiker und Ablehner, die dich dann doch irgendwann ehrlich annehmen und erkennen. Hilf auch uns unseren Glauben immer wieder zu hinterfragen und neu zu entdecken und zünde das Feuer in uns wieder an, damit wir für dich brennen können. Amen.

Zum Abschluss das Lied „Wo ich auch stehe“ zum Anhören.


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Veröffentlicht in Tagesimpulse.