Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 30. April
Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht! 1.Mose 28,16
Jakob, Mutterkind und Trickbetrüger, hat den Erstgeburtssegen von seinem Vater Isaak in den Kleidern seines älteren Zwillingsbruders Esau erschlichen. Der Familienfriede ist zerstört, Esau sinnt nach Rache. So muss Jakob auf Geheiß seiner Mutter in die Ferne nach Haran entfliehen. Unterwegs verbringt er die Nacht auf nacktem Boden. Irgendwann fallen ihm die Augen zu.
Wo Jakob dem Nachthimmel zu Füßen liegt, erhebt sich im Traum eine Steige in den offenen Himmel hinauf, Gottesboten steigen darauf auf und ab. Gott zeigt selbst, meldet sich gar zu Wort: „Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; […] ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.“ (1.Mose 28,13.15)
Wo Göttliches sich mit unserer Menschenwelt verbunden hat, sind Träume weder Wunschdenken noch Einbildung. Wenn uns Gott im Traum etwas zu sagen hat, will er damit unser Leben zu ihm führen. So hat es einst Jakob in seinem Traum von der Himmelsleiter erfahren: „Hier ist das Haus Gottes und das Tor zum Himmel!“ (1.Mose 28,17)
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, Dein Wort steht über unseren Nachtträumen, Dein Geist durchdringt unser Seelendunkel. Dir vertrauen wir unsere Traumbilder an. Zeige uns, was Du von uns willst, damit nicht eigenes Wunschdenken uns bestimmt. Zeige uns, wo Du uns haben willst, damit wir uns nicht in Lebensträumen verlieren. Zeige Dich mit Deiner Verheißung, durch Jesus Christus, Weg, Wahrheit, Leben. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 100 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Gott ist gegenwärtig“ (EG 165) zum Anhören und Mitsingen.